Stefan Loibl
· 21.03.2018
Früher waren MTB-Lenker selten breiter als 600 mm. Heute werden moderne Bikes mit durchschnittlich 720 bis 760 mm breiten Lenkers ausgestattet. Doch was ist die ideale Lenkerbreite? Wir klären auf.
Federweg, Achsbreiten oder Laufradgröße: Es gibt fast kein Teil am Mountainbike, das in den vergangenen Jahren nicht gewachsen ist. So verhält es sich auch mit der Lenkerbreite. Früher waren MTB-Lenker selten breiter als 600 mm. Doch die Industrie und Biker da draußen haben dazugelernt, so sind wir heute bei durchschnittlich 720 bis 760 mm breiten Lenkern angelangt.
Klar, gibt es nach wie vor Ausreißer nach unten und oben. Aber Lenker um die 700 Millimeter sind aktuell Standard, vom Race-Hardtail bis zum All Mountain. Das ist gut so. Schließlich ist der Lenker der Hebel, auf dem sich der Biker abstützt und über den man die Lenkimpulse auf das Rad überträgt.
Breite Lenker sind vor allem in technischem Gelände von Vorteil. Nur bei recht engen Downhill durch dichten Wald kann es Sinn machen, ein wenig schmaler zu gehen. Denn die Breite bringt Sicherheit und Kontrolle für Anfänger genauso wie für fortgeschrittene Fahrer mit guter Fahrtechnik.
Die Breite des Lenkers sollte auch auf die Statur des Fahrers angepasst sein. D.h. man sollte den Lenker anhand der eigenen Schulterbreite wählen. So breit, damit die Handgelenke beim Greifen nicht einknicken. Zu breite Lenker werden unhandlich und erfordern mehr Körpereinsatz als sinnvoll. Außerdem verursachen zu breite Lenker oftmals Schmerzen in den Handgelenken, da diese eben zu stark abgeknickt werden.
Das andere Extrem sind zu schmale MTB-Lenker. Sie engen den Brustbereich ein und verhindern, dass man komplett frei durchatmen kann. Zudem leidet die Bike-Kontrolle im technischen Gelände mit zu schmalen Lenkstangen. Nur echte Hünen oder Downhill-Racer brauchen MTB-Lenker über 800 mm. Aber auch zierliche Frauen kommen oft mit Lenkern ab 680 mm bestens zurecht.
Darum unser Tipp: Im Zweifelsfall einen etwas breiteren Lenker nehmen und verschiedene Griffweiten in Ruhe ausprobieren. Kürzen kann man den Lenker meistens immer noch.
Lenker unterscheiden sich in ihrer Form und den Biegungen doch stark. Als Backsweep bezeichnet man die Biegung nach hinten. Diese Rückbiegung wirkt sich auf die Sitzposition aus und ist Geschmackssache. Denn der eine Biker fährt vorwiegend auf flachen Strecke und hat die Arme meist fast gestreckt, ein anderer legt seinen Fokus auf die Downhills und hat deswegen eine völlig andere Idealhaltung.
Als Rise bezeichnet man die Erhöhung der Lenkerenden im Verhältnis zum Vorbau. Lenker mit mehr „Rise“ platzieren die Hände nach oben. Die Folge: man sitzt aufrechter und bringt mehr Gewicht auf den Sattel. Riserbars sind sehr populär und es gibt sie in allen erdenklichen Erhöhungen. Vor allem Enduro-Biker schwören oft auf MTB-Lenker mit viel Rise. Flatbars sind dagegen bei sportlichen Bikern hoch im Kurs. Vor allem bei 29-Zoll-Bikes machen sie Sinn, um die Front und das Cockpit möglichst tief zu halten.
Jeder will gut aussehen. Freerider besonders. Das nennt sich dann: Style. Unsere Style-Kommissarin Steffi Marth sagt, was geht und was gar nicht! Und was man bei der Sockenlänge falsch machen kann.
Das K.I.S.-Lenksystem von Syntace hat das Zeug, zum neuen Standard zu werden. Es hat nur wenige Teile, aber immense, vor allem positive Auswirkung auf das Lenkverhalten eines MTB. Wie das Syntace-Bauteil funktioniert und was der Erfinder, Jo Klieber, darüber denkt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Mit K.I.S. (Keep It Stable) läutet die Komponentenschmiede Syntace eine Revolution im Zweiradbereich ein. BIKE durfte die Entwicklung des innovativen Lenksystems exklusiv begleiten.
BIKE – Das Mountainbike Magazin ist Teil der Delius Klasing Verlag GmbH