Metal Hammer
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Hello – Aschaffenburg Rock City Calling: Vvlva haben zum kleinen Rendezvous mit Dryad und anschließender Vinyl-Disco ins beschauliche Colos-Saal geladen – eine Sache, die man sich nicht zweimal sagen lässt. Und so ist die muntere Sause zeitgleich fröhlicher Adventsbierschmaus als auch Flucht vor den plötzlich fallenden Temperaturen draußen, inklusive Schnee!
Der Abend beginnt mit Dryad, wobei zunächst einige Anwesende ein wenig irritiert scheinen, dass der altehrwürdige Klub Stehtische und Sitzgelegenheiten aufgebaut hat. Der kernige und durchaus harte Stoner Rock der Würzburger pustet dann aber auch dem letzten des sitzenden Volkes den Schnee beziehungsweise Wüstensand aus den Sneakern. Nicht mal eine gerissene Basssaite kann die Band, gegründet 2016 und bestehend aus Bass, Gitarre und Drums, aufhalten, ein improvisiertes Gitarren-Interlude überbrückt das gekonnt.
Wenn Dryad spielen, wird getanzt, geheadbangt, das Publikum goutiert den Auftritt mit einigem Applaus. Nach einer knappen Stunde pumpen dann ein letztes Mal die Bassläufe durch die Magengegend, ein letztes Mal verdreschen die Toms unsere geschundenen Ohren – das Kyuss-Shirt des Drummers fasst den bisherigen Sound des Abends perfekt zusammen.
Dann haben wir kurz Zeit, Geld am Merch-Stand zu verprassen und die Biertanks weiter zu befüllen, bevor uns die warmen Klänge einer Hammondorgel knisternd auf das vorbereiten, das gleich über uns kommen wird. Vvlva sind in ihrem Sound und Songwriting absolut einzigartig, eröffnen ihr Set mit ‘Cosmic Pilgrim’ und setzen direkt die Marschroute für den Rest des Abends. Die „Schlaghosen und Schnurrbart“-Fraktion im Publikum hat es vorher bereits erahnen lassen, hier geht es retro zu. Gegründet hat sich die Formation 2015, trotzdem ist der Sound der Aschaffenburger extrem geprägt durch psychedelische Elemente, Kraut- sowie Hard Rock und erinnert an Deep Purple, Uriah Heep und Konsorten.
Die Routine, die ihnen zwei bereits veröffentlichte Alben sowie EPs geben, merkt man der Combo zu jeder Zeit an. Die fünf Aschaffenburger wissen sehr genau, was sie tun. Den dunklen Zirkel erfreut die tighte und mit einem glasklaren Sound gesegnete Band mit der aktuellen Single ‘13. Winter’, Sänger Tobias Ritter erinnert nicht nur von seiner Bühnenpräsenz hier stark an den jungen Ozzy Osbourne. Das Zusammenspiel zwischen Orgel und Gitarristen Philipp Muschal bestimmt, in Ergänzung mit dem unverwechselbaren Organ Ritters, den Sound der Band und ist Garant dafür, dass an diesem Abend niemand Zeit zum Luftholen erhält, geschweige denn, sich langweilen kann. ‘Gomorrah’ präsentiert dann die volle Kraut Rock Schlagseite der Band, während ‘Shaking Bones’ seinem Namen alle Ehre macht.
Ehrlich, wer sich hier nicht bewegt, oder zumindest mit Dauergrinsen am Bühnenrand steht, sollte dringend seinen Puls checken lassen! Vielleicht haben aber ebendiese auch bereits Besuch von Gevatter Tod erhalten, der im Bandhit ‘Dieb der Seelen’ besungen wird und das Colos-Saal endgültig zum Tanzen bringt. Dass diese Band echt ist und genau dafür gefeiert wird, zeigen nicht zuletzt die kultigen Ansagen. Wenn Ritter vor, während und nach dem letzten Song das Publikum riechen möchte und dieses willig applaudiert, zeigt das die Bindung, die hier zwischen Musikern und ihren Anhängern herrscht.
Wer nach diesem schweißtreibenden Erlebnis immer noch nicht genug hat, und das scheinen heute so ziemlich alle zu sein, darf sich dann noch von DJ Demian Sky bei der Aftershowparty „Far Out“ aufgelegtes Vinyl servieren lassen. Dieser Abend war etwas fürs Herz, und so verlassen die Anwesenden am Ende des Abends das Colos-Saal mit jenem wohligen Gefühl, das einzig eine richtig gute Rock-Show hervorzurufen vermag.
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