Einleitung
Phanteks ist als Gehäusehersteller mit der Evolv Reihe zu sehr großem Erfolg gekommen. Neben ausgefallenen Designs bietet das niederländische Unternehmen auch Netzteile, Kühllösungen und RGB-Features. Wir schauen uns heute das Enthoo Evolv Shift in seiner kleinsten Form an. Als Alternative zum ITX im Miniformat gibt es noch eine größere Enthoo Evolv Shift-X Variante. Wie uns das kleine Gehäuse gefällt und was es zu bieten hat, seht ihr auf den folgenden Seiten.
Wir bedanken uns bei Phanteks für das Sample und die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung:
Das Phanteks Enthoo Evolv Shift wird in einem Pappkarton geliefert. Um die Oberseite und Unterseite des Gehäuses zu stützen und zu schützen, ist es mit Styropor umgeben. Das Chassis wird von einer Folientüte umhüllt und damit, sicher verpackt.
Lieferumfang:
Im Lieferumfang befindet, sich neben einer hochglanz Bedienungsanleitung, noch folgendes im Inneren des Gehäuses.
– Sortierkästchen mit Montageschrauben
– Kabelbinder
– Klebegummis zum Entkoppeln von HDDs
Technische Daten:
Im Detail
Wir nehmen das Gehäuse aus der Verpackung und der Tüte. Auf dem Tisch fällt uns auf, dass das Gehäuse sehr stabil steht, auch wenn es sehr schmal ist. Geöffnet wird es durch den Deckel. Dieser lässt sich durch leichten Druck von oben öffnen. Er klappt sicher nach hinten. Das gesamte Gehäuse besteht aus Stahl mit Aluminium Seitenpanels. Nur der Deckel und der Boden sind aus Kunststoff.
Im inneren der Oberseite sitzt unter dem Deckel das I/O-Shield des Mainboards. Ebenso finden wir rechts davon die zwei Slots für eine Grafikkarte. Der Stahl ist großzügig perforiert und im Deckel liegt ein Mesh um. Dies ermöglich einen bestmöglichen Airflow und schützt gleichzeitig vor Staub. Mittig im Deckel sitzt eine kleine LED, welche mit den beiden Tasten im Deckel verbunden ist und in mehreren Farben Leuchten kann. Links sind zwei Schalter zum Drücken. Der Vordere ist der Powerbutton und der hintere ist ein RGB-Button um Phanteks RGB-Produkte anzusteuern. Durchgehend gedrückt halten schaltet die LED an und aus. Ein kurzes Drücken lässt die RGB-LEDs in 10 verschiedenen Farben leuchten. Längeres Drücken erlaubt die Änderung des Leucht-Modus in Static, Breathing oder Color Cycle.
Vorne, hinten, links und rechts sehen wir am oberen Rand einige Rändelschrauben. Diese gelöst, erlauben uns das Anheben der Seitenteile um 8 mm. Die Seitenteile sind mit Nasen aus Stahl in Ösen eingehängt. Die beiden Scheiben werden mit Dichtungen aus Schaumstoff abgedämpft. Die Vorder- und Rückseite aus Aluminium sind mit 6 mm Lüftungsschlitzen versehen. Diese sind auswechselbar und haben ein feines Gitter.
Die Haltenasen sind direkt mit der Scheibe verschraubt. Der Dichtungsrahmen aus Schaumstoff ist entkoppelt und schützt die Scheibe gleichzeitig. Das Einhängen der Scheibe ist einfach und bereitet uns keine Probleme. Rundherum ist die Scheibe mit einem schwarzen Rahmen verziert. Dies ist aber empfindlicher Lack und sollte nicht angekratzt werden. Sonst sehen wir die Kratzer von außen.
Auch die Vorder- und Rückseite aus Aluminium ist mit Nasen eingehängt. Dahinter werden unter anderem ein paar Kabel verstaut. Hinten an der Rückseite sitzt direkt neben dem Mainboard ein 120 mm Lüfter. Dieser besitzt keine LEDs und wird mit einem 4-Pin Anschluss an das Mainboard gesteckt.
Im Lieferzustand ist das PCIe-Riser-Kabel mit sich selbst verbunden. Die Grafikkarte wird auf die Rückseite verbannt. Laut Bedienungsanleitung soll die Karte mit dem Rücken nach außen schauen, falls eine mit Luftkühlung genutzt wird. Die Schiene kann komplett für die Grafikkarte gedreht werden, das ist für wassergekühlte Karten sinnvoll.
Das Shift wurde zu beginn in der Rev. 1 mit einer Querstrebe am Netzteil ausgeliefert. Damit kam es bei einigen Netzteilen zu dem Problem, dass der On/Off Knopf im Weg war. Unsere Rev. 2 hat dieses Problem nichtmehr. Der Platz soll für ein SFX oder SFX-L Netzteil reichen. In unserem Test wird ein Corsair SFX verbaut. Dieses zeigt uns, dass es doch sehr eng werden kann. Mit einem Verlängerungskabel wird die Außenseite mit dem Netzteil verbunden. Daneben ist ein weiterer Platz für einen 120 mm Lüfter mit Radiator. Über dem Netzteil befindet sich ein zusätzlicher Platz für einen 120 mm Lüfter. Auch dort kann ein Radiator seinen Platz finden. Der Abstand zwischen den einzelnen Bauteilen reicht hier kaum, um ein 8 Pin EPS-Kabel durchzustecken. Wir mussten den Lüfter kurz abschrauben, damit wir das Kabel durchschieben können.
Praxistest
Um das SFX Corsair Netzteil zu verbauen, entfernen wir den Boden. Dieser ist nur mit vier Nasen eingeklemmt und lässt einfach lösen. Darunter ist der Kaltgerätekabeladapter, welchen wir mit dem Netzteil verbinden. Die Füße sind ordentlich verarbeitet und stabil, daher steht das Gehäuse auch wie eine Eins. Wir verbauen das Aorus B 450 I WIFI ITX Mainboard mit einem Boxed-Kühler und 2x 8 GB DDR4 G.Skill 3200 RAM und stecken das PCIe Riserkabel in den PCIe-Slot. Rechts von dem Riserkabel ist Platz für zwei SSDs, dort platzieren wir eine Samsung SSD.
Die SSD verbinden wir mit einem Sata-Kabel und dem Netzteil. Der Platz zwischen den einzelnen Streben ist sehr eng. So eng, dass wir kaum mit dem abgewinkelten Kabel in die Ritze kommen. Wir drehen die SSD, denn so lässt sie sich wesentlich besser verbinden. Rechts oben stecken wir, nach dem Lösen des 120 mm Lüfters, das 8-Pin-EPS-Kabel ein und sind von der Ansicht begeistert.
Der Bereich hinter der I/O Blende ist sehr knapp bemessen. Ein HDMI-Kabel in der Grafikkarte eingesteckt, lässt uns zweifeln ob wir den Deckel noch schließen können. Es ist wirklich eng in dem Bereich- letzlich klappt es aber doch recht gut. Einen 90° gewinkelten Stecker empfehlen wir dennoch. Das ATX-24-Pin-Kabel einzustecken ist ein wahrer Akt. Wir entfernen den Arbeitsspeicher, um besser an den Stecker zu kommen. Auf dem kleinen Phanteksschild ist eine kleine Schutzfolie. Die Kunststoffblende soll ein paar Kabel verstecken und ist mit zwei Magneten zum Hochklappen befestigt. Links von der Kunststoffblende erkennen wir die beiden USB-3.0-Anschlüsse, welche mit einem Kabel direkt an das Mainboard verbunden werden können.
Zwischen dem Boxedkühler und der Glasscheibe wird es ebenso eng. Wir haben in einem ITX-Gehäuse überall Engstellen, da ist es praktisch, wenn das Gehäuse wie ein Kamin gebaut ist und die Warme Luft nach oben abziehen kann. Das Zusammenbauen und wieder Demontieren der Seitenteile geht sehr schnell. Es gab keine Probleme, welche nicht zu lösen waren und es wäre sogar Platz für eine kleine Pumpen-AGB-Kombi, um eine Wasserkühlung zu verbauen.
Temperatur
Ohne Modifikationen und zusätzlichen Lüfter erreichen wir mit einem Boxed -Kühler und dem AMD R7 1700 auf dem Aorus B 450 I gute Werte. Wir merken kaum, dass wir in einem ITX-Gehäuse testen. Zum Ende hin ist die Lautstärke bei 40 dB(A) angekommen. Die Wärme wird durch den Tunnel nach oben abgeleitet, bleibt aber an den Bauteilen hängen. Die verbaute Nvidia 140GT ist vielleicht keine 1080Ti, wird aber ohne Belastung schon 45 Grad warm. Damit haben wir automatisch eine höhere und verwertbare Wärme im System. Auch diese wurde trotz des 1-Slot Design um 5 Grad wärmer und zeigte uns, dass es im Gehäuse designbedingt etwas wärmer wird.
Fazit
Die Qualität der Seitenteile ist enorm hochwertig. Das eigenständige und einzigartige Design des Phanteks Shift ist überzeugend. Für einen kleinen PC ist das Enthoo Evolv Shift in der Höhe aber doch ähnlich der anderen Midi-Gehäuse. Für den normalen Nutzer sind ein ITX-Mainboard und eine ITX-Grafikkarte keine Reduzierung in der möglichen Leistung. Klar werden selten OC-Rekorde im ITX-Format aufgestellt und die Lüfterbestückung oder Wasserkühlungsoptionen sind begrenzt, doch im Gesamtbild ist das Enthoo Evolv Shift sehr stimmig. Am Deckel sind an den Rillen leichte Verarbeitungsspuren zu erkennen und die Kabelwege sind sehr eng beschnitten.
Von uns bekommt das Phanteks Enthoo Evolv Shift eine klare Empfehlung und eine Bewertung von 8.9/10 Punkten
PRO
+ Tempered Glas
+ RGB-Lüfter
+ 5 Jahre Garantie
KONTRA
– Kabelwege eng
– Kein USB-C
Wertung: 8.9/10
Produktlink
Preisvergleich