Der Betriebsrat von Thyssenkrupp hat sich dafür entschieden, in die Kurzarbeit zu gehen. Als Grund für diesen Schritt werden die Auswirkungen des Ukrainekrieges genannt.
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Um einen durch den Ukrainekrieg sonst drohenden Stellenabbau in den Stahlwerken von Thyssenkrupp zu vermeiden, setzt der Betriebsrat laut einem Medienbericht lieber auf Kurzarbeit. Mit dem Vorstand ist eine Einigung erzielt worden, wie die Kurzarbeit abzulaufen hat, sagte der Gesamtbetriebsratschef von Thyssenkrupp Steel, Tekin Nasikkol, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ) am Wochenende. Das Unternehmen hatte schon Mitte letzter Woche befürchtet, dass die Geschäfte sich demnächst schlechter entwickeln, was vor allem durch Störungen in der Lieferkette verursacht wird, die das Automobil- und Stahlzuliefergeschäft betreffen. Es gebe zwar gegenläufige Entwicklungen im Werkstoffhandel, der von steigenden Rohstoff- und Materialpreisen profitiere, sowie gegen die Kriegsauswirkungen bereits eingeleitete Gegenmaßnahmen, aber all das könne die bevorstehenden Engpässe nicht kompensieren, wie jetzt schon klar sei.
Die Kurzarbeit werde dann voraussichtlich im April starten, aber nicht sofort, merkte Nasikkol dabei an. Die erzielte Vereinbarung gelte dann für rund 17.000 Beschäftigte von Thyssenkrupp Steel. Ausgenommen seien aber Tochterfirmen, wie Electrical Steel in Gelsenkirchen, sowie die Standorte Rasselstein und Hohenlimburg, heißt es weiter. Die Vereinbarung liege am 25. März im Arbeitnehmergremium zur Entscheidung vor. Wie viele Beschäftigte bei Thyssenkrupp Steel aber letztlich in Kurzarbeit gehen, sei noch nicht klar. Die Prüfung laufe noch. Wie lange angesichts des Krieges in der Ukraine Kurzarbeit erforderlich sei, lasse sich außerdem derzeit nicht seriös beantworten.
Von Seiten Thyssenkrupp Steel wurde die Vereinbarung bestätigt und als ein wichtiges Signal an die Mitarbeitenden bezeichnet. Eine Stellungnahme der Entscheider klang so: „Wir geben damit Stabilität und sichern Beschäftigung. Wir zeigen auch in dieser außergewöhnlichen Situation, dass wir schnell, verantwortungsbewusst und flexibel agieren.“
Die geplante Vereinbarung sehe nun vor, dass das Kurzarbeitergeld vom Unternehmen in den ersten drei Monaten auf 85 Prozent des Gehalts aufgestockt werde, danach auf 90 Prozent. Zusätzlich sollen die Beschäftigten eine tägliche Pauschale erhalten, die bei 10 Euro in den ersten zehn Tagen und danach bei 15 Euro liegen werde.
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