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Die Brooklyn Bridge in New York. Entworfen hat sie der Thüringer Johann August Röbling. Sein Geburtshaus in Mühlhausen ziert eine Plakette.
© Quelle: Fotos: dpa
Sie ist ein Wahrzeichen New Yorks, galt zur Zeit ihrer Eröffnung als achtes Weltwunder: die Brooklyn Bridge. Hierzulande kaum bekannt ist, dass ihr Konstrukteur aus Thüringen stammt: Johann August Röbling, der am 22. Juli vor 150 Jahren starb.
Mühlhausen/New York. Sie ist ein Wahrzeichen New Yorks, galt zur Zeit ihrer Eröffnung als achtes Weltwunder und wurde technisch wie architektonisch gefeiert: die Brooklyn Bridge. Hierzulande kaum bekannt ist, dass ihr Konstrukteur aus Thüringen stammt, in Mühlhausen geboren wurde: Johann August Röbling, der 22. Juli vor 150 Jahren starb. Der Brückenbau-Pionier entwarf in Amerika noch eine ganze Reihe weiterer spektakulärer Übergänge.
Johann August Röbling (1806–1869).
© Quelle: Wikipedia
Geboren wurde Johann August 1806 als fünftes Kind einer Kaufmannsfamilie. Vater Christoph Polykarpus war ein angesehener Tabakhändler. Sehr früh kam der Sohn durch den Ehrgeiz seiner Mutter Friederike Therese ans Gymnasium, musste dies aber wegen schwacher Leistungen in Latein und Religion vorzeitig verlassen. Sein technisches Talent war aber damals schon sichtbar, sodass er sich am renommierten Privat-Pädagogium des Mathematikers Ephraim Salomon Unger in Erfurt einschreiben konnte und von 1821 bis 1823 eine perfekte Vorbereitung auf sein Studium an der Berliner Bauakademie genoss. Dort kam er in Kontakt mit Hängebrücken.
Gelangweilt und unterfordert in Preußischen Diensten entschied er sich 1831, gemeinsam mit 50 weiteren jungen Mühlhäusern nach Amerika auszuwandern. Ein Teil von ihnen kaufte bei Pittsburgh Land und gründete die später in Saxonburg umbenannte Siedlung Germania. Er heiratete die ebenfalls aus Mühlhausen stammende Johanna Herting, bekam mit ihr neun Kinder, erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft – weshalb er seinen Namen in John August Roebling änderte – und arbeitete nach einigen Jahren in der Landwirtschaft als Vermessungsingenieur in der staatlichen Wasserbau- und Eisenbahnverwaltung.
Immer wieder gab es Probleme mit den benutzten langen Hanfseilen – da erinnerte sich Röbling an eine Erfindung aus dem Harz mit aus einzelnen Drähten geflochtenen Metallseilen. In seiner Werkstatt tüftelte er an diesem Verfahren und ließ sich dieses 1842 patentieren. Der Grundstein für sein späteres Vermögen und seinen Ruhm war gelegt. Die von ihm gegründete Stahlseilfabrik John A. Roebling Steel Co. (Jarsco) existierte weit über 100 Jahre.
Seine erste Hängebrücke entstand 1844 über den Allegheny River in Pittsburgh, dann ging es Schlag auf Schlag. Nach weiteren Brücken konstruierte er 1851 eine Eisenbahn- und Straßenhängebrücke über die Niagarafälle, die nur vier Jahre später fertiggestellt wurde. Weltweite Anerkennung brachte ihm sein Meisterwerk – die Brooklyn Bridge – ein. Die Planungen begannen 1865. Doch kurz vor Baubeginn vier Jahre später dann das Drama: Bei Vermessungsarbeiten verletzte er sich schwer und erlag – als glühender Anhänger der Homöopathie lehnte er eine schulmedizinische Behandlung ab – am 22. Juli 1869 mit nur 63 Jahren einer Tetanusinfektion.
Über 250 Meter spannte sich die zweigeschossige Hängebrücke – die erste für Eisenbahnen weltweit – über die Niagara-Fälle, die 1855 eröffnet wurde.
© Quelle: Wikipedia
Sein Sohn Washington August stellte die Brücke bis 1883 fertig – auch er setzte seine Gesundheit aufs Spiel. Bei der Überwachung der Fundamentarbeiten in einem der Senkkästen (Arbeitsraum unter der Wasseroberfläche) erlitt er durch die Taucherkrankheit irreparable gesundheitliche Schäden und war an den Rollstuhl gefesselt. Fast zwei Dutzend Arbeiter ließen ihr Leben. Seine Frau Emily – zur stellvertretenden Ingenieurin ernannt – leitete die Arbeiten nach seinen Anweisungen. Elefanten vom Zirkus Barnum testeten vor der Eröffnung erfolgreich die Belastbarkeit – Johann August Röblings Traum wurde posthum wahr.
Privat soll Röbling nicht unbedingt ein Brückenbauer gewesen sein. In den erst vor wenigen Jahren veröffentlichten Erinnerungen seines Sohnes Washington stellt dieser ihn als Haustyrannen und Choleriker dar. „Wenn er uns lange genug mit der Lederpeitsche geschlagen hatte, dass das Blut floss, geriet er in noch heftigere Raserei. Es war nichts Ungewöhnliches, wenn er meine Mutter mit einem Faustschlag niederstreckte“, schrieb er. Trotz des offenbar sehr distanzierten Verhältnisses versäumte es Washington aber nicht, die großartigen Verdienste seines Erzeugers zu würdigen.
Von Martin Pelzl
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