Mit dem Deepcool Matrexx 70 erweitert Deepcool sein Sortiment der Midi-Tower um eine weitere Variante. Neben dem Matrexx 55 und 60 soll das Deepcool Matrexx 70 weitere Käufer überzeugen, ein Gehäuse des selteneren Herstellers Deepcool zu nehmen. Durch auffälliges Design und der wohl weltbekannten rahmenlosen Lüftern M120S, hat sich Deepcool im europäischen Raum einen guten Namen gemacht. Welchen Eindruck das Matrexx 70 hinterlässt und ob es uns überzeugen konnte, dass seht ihr im folgenden Bericht.
Wir bedanken uns bei Deepcool für das Vertrauen und das Testsample, sowie für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Hardwareinside.
Verpackung, Inhalt, Daten
Verpackung:
Einfach und simpel verpackt, erreicht uns das Matrexx 70 in einem braunen Karton. Das Gehäuse ist in einer Schutzhülle verpackt. Die beidem Styroporinlets verhindern die Beschädigung des Gehäuses. Dieses Paket erreichte uns direkt aus Asien. Aufgrund des geringen Gewichts ist die Verpackung ausreichend. Neben kleinen Details können wir einen ersten Eindruck des Matrexx 70 erhaschen.
Lieferumfang:
Günstige Gehäuse haben eines gemeinsam, den Lieferumfang. Er ist auf das Wesentliche reduziert. Schrauben für SSD und HDD Montage, sowie die Mainboard und Netzteilschrauben. Der gestempelte Zettel wird vor dem Versenden als Qualitätskontrolle beigelegt. Da dieser in der Tüte hinten im Gehäuse steckt, müssen wir davon ausgehen, dass wirklich das Gehäuse zur Kontrolle auch geöffnet wird. Kabelbinder dürfen auch hier nicht fehlen.
Technische Daten:
Im Detail
Die gerade mal 3mm dicke gehärtete Glasscheibe des Deepcool Matrexx 70 zeigt ein nahezu rahmenloses Bild des Innenraums. 484 mm hoch und 492 mm tief ist das gesamte Gehäuse. Dabei sind die linke Seite und die Front aus TG. Das Chassis ist aus 0.6mm Stahl. Während des Hin- und Hertragens und Bebauens des Deepcool Matrexx 70 haben wir keine Probleme mit der Stabilität gefunden.
Das Glas in der Front lässt sich durch einen Druckknopf leicht entfernen. Es ist eine der besten Lösungen um die Front aus Glas zum Reinigen zu entfernen. Der Druckknopf sitzt links am Gehäuse in der oberen Ecke. Dabei bleibt das Glas an seinem Kunststoff-rahmen weiterhin in stabiler Position. Schön sind an der Front die Spaltmaße zu sehen, denn diese sind sehr perfekt und abschließend.
Die Halterung des gehärteten Glases in der Front ist aus Kunststoff. Links und rechts sind diese Halterungen angeklebt. Die Gefahr bei geklebten Elementen ist die direkte Bestrahlung von Hitze. Durch ausreichend Wärme wird der Klebestreifen oft weich. Das Glas ist wirklich sehr dünn und grazil. 4 mm Dicke hätten wir uns gewünscht, was aber den Preis über die 69.99 Euro getrieben hätte.
So wie die Front ist auch ein Teil des linken Seitenpanels aus Kunststoff. Die untere Schiene ist weich gepolstert und auch aus Kunststoff. Sie bietet einen schraubenlosen Halt, aber nur wenn die oberen zwei Schrauben installiert sind. Sonst bricht euch die Schiene unten weg. Die beiden Rändelschrauben im oberen Bereich halten die Seitenscheibe auf zwei Gummiringen und sind perfekt integriert.
Wichtig für jeden Build ist die ausreichende Installationsmöglichkeit für Lüfter und deren Staubschutz. Die Front hat einen Staubschutz nach den Lüftern und vor den Lüftern über die Seitenschlitze. Das dämpft den Airflow wie wir in der Praxis sehen werden. Die Oberseite wird mit einem Kunststoff-Mesh vor Staub geschützt. Dieses hält mit einem Rahmen aus Magnetstreifen am Gehäuse. Das leichte Entfernen kommt uns sehr gelegen bei der Montage des Systems.
Es gibt weiterhin Käufer, welche auf ein ordentliches Front-I/O achten. Dieses ist blau beleuchtet und bietet neben den beiden USB-3.0 Anschlüssen einen USB-2.0 Anschluss und Audio IN/Out für Mikrofon und Kopfhörer. Es sitzt gut in der Oberseite und lässt sich gut bedienen. Die Tasten sind gut verarbeitet und weisen keine Unregelmäßigkeiten auf.
Entfernen wir die rechte Seite schauen wir auf zwei modulare SSD-Halterungen für das 2,5″ Format und zwei weitere fest integrierte Bohrlöcher auf der linken Seite des Mainboardtrays. Auch die rechte Seite wird nur mit zwei Rändelschrauben gehalten. Sie besteht aus 0.6 mm Stahl und sitzt ebenso in einer Schiene auf der Unterseite.
Ein doch wichtiger Aspekt, welcher oft übersehen wird, ist das flexibel integrierte HDD-Mount-System. Im Matrexx 70 werden die HDDs auf einem Stahlschlitten mit Gummis befestigt und sind somit entkoppelt. Der Käfig selbst ist um 4 cm nach vorne, Richtung Front, versetzbar. Dies hilft bei längeren Netzteilen und wassergekühlten Systemen oder um der Pumpe vorne mehr Platz zu bieten.
Die drei modularen Filter bestehen aus Kunststoff-Mesh und sind leicht zu entfernen. Sie zeigen uns drei unterschiedliche Formen der Installation. Einmal zum Reinschieben für die Unterseite und einmal per Magnetstreifen für die Oberseite. Das Mesh der Front wird durch kleine Nasen von Innen festgehalten.
Auf der hinteren Seite bietet uns das Matrexx 70 keine Überraschungen. Das Netzteil kann normal montiert werden. Die I/O-Blende des Mainboards passt sauber in die dafür vorgesehene Öffnung und neben dieser sitzt ein vorinstallierter 120 mm Lüfter. RGB-Features werden uns keine geboten, dafür bleibt der Preis aber auch moderat.
Ein tolles Feature ist die TG-Abdeckung als Teil eines Netzteiltunnels. Darunter verbirgt sich das Netzteil und ein großzügiger Raum für den Laufwerks-Käfig. Die beiden Bohrlöcher im Glas ermöglichen auch beim Versetzen des Käfigs die Benutzung des Glases. Es ist leicht abgedunkelt und spiegelt den Innenraum wider.
Wir waren überrascht, dass sich auch die Front der PSU-Shroud entfernen lässt. Dies klappt sehr einfach und ermöglicht noch mehr Ideen für Modding oder Installationen diverser Hardware.
Praxistest
In der Praxis bewährt sich das leichte und günstige Gehäuse. Schwer zugängliche Stellen, wie die des EPS-Steckers am Mainboard, können aufgrund des einfachen Entfernens des Meshs der Oberseite einfach gehändelt werden. Mit den zahlreichen Öffnungen lassen sich die Kabel gut verlegen. Ebenso ist das Netzteil sehr leicht zu Installieren. Das Demontieren des Laufwerks-Käfig ist nicht notwendig.
Sehr schön gefällt uns die Spiegelung des Mainboards in dem Glas des Netzteiltunnels. Freundlicher Weise wurde uns von Deepcool auch eine GPU-Halterung GH-01 A-RGB zur Verfügung gestellte. Diese passt hervorragend zu Setup und macht eine gute Figur auf der PSU-Shroud.
Das Deepcool Matrexx 70 verliert nur wenig an Leistung, wenn die Front mit dem geschlossenem Glas montiert ist. Dies liegt an der doppelten Staubabwehr mittels zwei Staubfiltern, einer an den Seitenschlitzen und einer Innen. Der vormontierte Lüfter der Rückseite ist in der Lautstärke unauffällig und bedarf keiner Dokumentation. Die einzelnen Bauteile sind ordentlich verarbeitet und machen einen hochwertigen Eindruck. Es gab während der Montage und der Inbetriebnahme keine negativen Auffälligkeiten.
Fazit
Deepcool geht eine Gratwanderung mit dem Matrexx 70. Dünneres gehärtetes Glas mit 3 mm und wenig spezielle Features zeugen von Minimalismus. Das Gehäuse überzeugt mit vielen Staubfiltern, geringem Preis und schönem Design. Das Glas des Netzteiltunnels und der großzügige Raum für Kabelmanagement und Wasserkühlung geben uns mehr als wir erwartet hätten. Von uns gibt es eine klare Empfehlung von 7,9 von 10 Punkten in der Bewertung.
PRO
+ Leicht
+ Echtglas Netzteiltunnel-Fenster
+ Design
+ Front abnehmbar
+ Für Radiatoren optimiert
+ Entkoppelter HDD-Mount und modularer Käfig
+ Wasserkühlung optimiert
KONTRA
– 3 mm Glas
– Geringe Qualitätsmängel
Wertung: 7.9/10