Insgesamt freundlich hat sich der deutsche Aktienmarkt kurz vor dem dritten Advent gezeigt. Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten deuten weiter daraufhin, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten wurde. Die Vorlage der US-Erzeugerpreise hat wie vom Markt erhofft die These vom Zenit beim Inflationsanstieg bestätigt. Sie legten zum Vorjahr um 7,4 Prozent zu, was bereits der fünfte Rückgang in Folge war. Allerdings war die Preiserhöhung im November im Vergleich zum Vormonat etwas höher als prognostiziert.
Der DAX legte um 0,7 Prozent zu und ging mit 14.371 Punkten ins Wochenende. Der EUROSTOXX50 notierte 0,4 Prozent höher bei 3937 Zählern.
Für die Börsianer ist der prall gefüllte Kalender an Notenbankterminen in der kommenden Woche interessant. Vor allem die geldpolitischen Entscheidungen von US-Notenbank sowie EZB stehen hierzulande im Fokus. Am kommenden Dienstag folgen dann die US-Verbraucherpreise. Sollten auch sie den fünften Rückgang in Folge aufweisen, dürften die Märkte der US-Zinserhöhung am Mittwoch gelassener entgegensehen. Der Rückgang der Preisdaten nimmt etwas den Druck von der FED, die Zinsen weiter aggressiv zu erhöhen.
Bei den Einzelwerten verloren Carl Zeiss Meditec nach Geschäftszahlen 3,2 Prozent. Beim operativen Gewinn, Umsatz und Dividendenvorschlag von 1,10 Euro lagen sie zwar leicht über Erwartung, jedoch war die Marge rückläufig und für das laufende erste Quartal erwartet sie das Medizintechnikunternehmen sogar unter dem Vorjahreswert.
Bei Sartorius ging es um 0,7 Prozent nach unten. Das DAX-Unternehmen hat eine Technologie- sowie Marketingkooperation mit der schwedische Bico Group vereinbart.
Volatil zeigten sich Adler Group, die 0,8 Prozent verloren. Das angeschlagene Immobilienunternehmen hat mitgeteilt, dass mehr als 60 Prozent seiner Anleihegläubiger einer Änderung der Anleihebedingungen zustimmen könnten. Um mehr als einen Hoffnungsschimmer handele es sich aber nicht, hieß es dazu im Handel.
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Nach wochenlangen Spekulationen ist die Übernahme von Gorillas durch Getir wohl in trockenen Tüchern. Der türkische Lebensmittel-Bringdienst übernehme seinen deutschen Rivalen in einem 1,2 Milliarden Euro schweren Deal, schrieb die "Financial Times".
Den Lebensmittel-Bringediensten machen steigende Preise und hohe Personalkosten zu schaffen. Gorillas strich daher vor einigen Monaten Hunderte Stellen und zog sich aus einigen Ländern zurück.
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Die Daten zu US-Erzeugerpreisen haben die Stimmung an der Wall Street getrübt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,1 Prozent tiefer bei 33.747 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 3954 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq bröckelte um 0,4 Prozent auf 11.038 Punkte ab.
Bei den Einzelwerten war Broadcom gefragt. Die Aktie des Halbleiter-Herstellers war nach einer neuen Umsatzprognose für das laufende Quartal 3,4 Prozent im Plus bei 549,69 Dollar. Die Titel des Yoga-Bekleidungskonzerns Lululemon fielen dagegen aus den Depots und verloren 9,3 Prozent auf 340,78 Dollar. Das kanadische Unternehmen prognostizierte für das letzte Quartal 2022 Gewinn und Erlöse am unteren Rand der durchschnittlichen Markterwartungen.
Den Rückzug der Fondsgesellschaft Vanguard aus der Klima-Initiative bewertet Finanzexpertin Sandra Navidi von BeyondGlobal als ein Einknicken unter politischem Druck. Im Gespräch mit ntv führt sie aus, wie die republikanische Partei Nachhaltigkeit als "Empörungs-Thema" inszeniere.
Der Silberpreis war dieses Jahr unter Druck, hat sich zuletzt aber wieder erholt. Woher kommt der neue Rückenwind und wie sind die Aussichten? Warum ist Silber eine Alternative zum Gold? Und was macht Faktor-Zertifikate auf den Silberpreis interessant? Raimund Brichta spricht darüber mit Christian Köker von der HSBC.
Die Aktie der Porsche AG steigt in gut einer Woche in den DAX auf.
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Ein insgesamt schwaches Jahr für Börsenneulinge in Deutschland hat dank Porsche einen versöhnlichen Abschluss gefunden. Gerade einmal vier Unternehmen wagten in einem von hoher Inflation, steigenden Zinsen und Rezessionssorgen geprägten Umfeld den Schritt an die Frankfurter Börse, wie das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC bilanzierte.
"Einzig dem Porsche-Börsengang im dritten Quartal ist es zu verdanken, dass das Emissionsvolumen 2022 auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr lag", fasste PwC die Börsengänge des zu Ende gehenden Jahres zusammen. Ansonsten wäre 2022 als schwächstes IPO-Jahr seit 2009 in die Geschichte eingegangen.
Die US-Erzeugerpreise sind im November etwas stärker als erwartet gestiegen. Laut Arbeitsministerium erhöhten sich die Preise auf der Produzentenebene um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,2 Prozent prognostiziert.
Die Erzeugerpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.
Gut eine Stunde vor Handelsbeginn in den USA hat der DAX seine Gewinne kräftig ausbauen können – er ging bis auf 14.387 Punkte hoch. Der EUROSTOXX50 notierte 0,6 Prozent höher bei 3946 Zählern.
Antoine Arnault, der älteste Sohn von LVMH-Chef Bernard Arnault, ist zum Vorstandschef der zum größten Luxuskonzern gehörenden Modefirma Christian Dior ernannt worden. Er folge dem langjährigen Firmenlenker Sidney Toledano, wie Dior mitteilte.
Der Wechsel stehe im Zusammenhang mit der kürzlichen Umwandlung der Holding Agache von Bernard Arnault in eine Aktiengesellschaft und werde es ermöglichen, die langfristige Familienkontrolle über Christian Dior und LVMH aufrechtzuerhalten. Der 73-jährige Bernard Arnault hat bislang noch keine Regelung für seine Nachfolge getroffen.
Pfizer und Biontech haben von der US-Arzneimittelbehörde FDA für ihren kombinierten Einzeldosis-Impfstoffkandidaten gegen Covid-19 und Influenza den Fast-Track-Status erhalten. Pfizer und Biontech zufolge könnte ein kombinierter Covid-19/Grippe-Impfstoff die Immunisierung gegen zwei schwere Atemwegserkrankungen vereinfachen, die durch sich verändernde Viren verursacht werden und eine Anpassung des Impfstoffs erfordern.
Das Fast-Track-Programm der FDA soll die Entwicklung von Therapien für schwere oder potenziell lebensbedrohliche Krankheiten mit starkem medizinischem Nachholbedarf erleichtern und deren Prüfung beschleunigen.
Für die Aktie des Online-Händlers für Reifen und Kompletträder, Delticom, ist es um 9,8 Prozent auf 2,36 Euro nach oben gegangen. Die Bewegung dürfte technisch motiviert sein, hieß es. Auslöser sei der Sprung über den Widerstand bei 2,20 Euro.
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Nach der Erholungsbewegung am Vortag dürfte die Wall Street erneut mit leichten Aufschlägen in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 legt vorbörslich leicht um 0,3 Prozent zu.
Für Impulse könnten die noch vor Handelsbeginn zur Veröffentlichung anstehenden Erzeugerpreise für November sorgen, die weitere Erkenntnisse über die Preisentwicklung in den USA geben dürften. Erwartet wird von Ökonomen ein Anstieg um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Kurz nach Ertönen der Startglocke in New York wird noch der Index Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Dezember veröffentlicht.
Tesla wird im Zuge seiner geplanten Produktionskürzungen im Werk in Shanghai die Fertigung des Model Y nach Weihnachten für eine Woche stoppen. Zwischen dem 25. Dezember und 1. Januar stünden die Bänder für das in China meistverkaufte Auto still, kündigte der US-Elektroautobauer in einem internen Schreiben an.
Unklar blieb zunächst, ob auch das Model 3 von der Produktionskürzung betroffen sein wird. Das Tesla-Werk in Shanghai kämpft mit erhöhten Lagerbeständen, hat aber dennoch im November mit über 100.000 Autos den höchsten Monatsabsatz verzeichnet.
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In China bleibt der Preisauftrieb im internationalen Vergleich gering. Im November ging die Inflation erneut zurück, wie das nationale Statistikamt in Peking mitteilte. Die Verbraucherpreise erhöhten sich demnach um 1,6 Prozent im Jahresvergleich. Im Oktober hatte Chinas Inflationsrate noch bei 2,1 Prozent gelegen und im September bei 2,8 Prozent.
Die Erzeugerpreise, die einen Hinweis auf den künftigen Preisauftrieb auf Verbraucherebene geben, sanken im November sogar um 1,3 Prozent. Es ist der zweite Rückgang in Folge. Die schwache Preisentwicklung im internationalen Vergleich liefert der chinesischen Notenbank Spielraum, mit einer Lockerung der Geldpolitik die Wirtschaft stärker in Schwung zu bringen. Experten begründen die Entwicklung unter anderem mit den zuletzt scharfen Corona-Maßnahmen der chinesischen Regierung, die eine schwere Bürde für die heimische Konsumnachfrage darstellen.
Hier ein kurzer Zwischenstand von der Frankfurter Börse: Der DAX verteidigte bis zum Mittag seine leichten Gewinne. Der Leitindex legte um 0,4 Prozent auf 14.320 Punkte zu. Der EUROSTOXX50 notierte 0,2 Prozent höher bei 3929 Stellen.
An der DAX-Spitze notierten die Papiere des Index-Absteigers Puma mit plus 2,7 Prozent. Hinten lagen Porsche SE und Deutsche Telekom mit Abschlägen von je 0,6 Prozent.
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Der Öl- und Energieriese Totalenergies treibt seinen Ausstieg aus dem russischen Geschäft voran. Dies mache weitere milliardenschwere Abschreibungen auf seinen Anteil an dem russischen Öl- und Erdgaskonzern Novatek nötig, teilten die Franzosen mit. Die Wertberichtigungen auf die 19,4-prozentige Beteiligung von 3,7 Milliarden US-Dollar würden im vierten Quartal verbucht.
Totalenergies hat seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine in diesem Jahr bereits mehrfach Milliarden auf die Beteiligung abgeschrieben. Man habe sich entschieden, den Novatek-Anteil künftig nicht mehr in den Büchern des Unternehmens zu bilanzieren, hieß es weiter.
Rasant abwärts geht es nach geplatzten Übernahmefantasien bei Pendragon. Die Aktie des zweitgrößten britischen Autohändlers stürzten um mehr als 28 Prozent auf 20,30 Pence ab und steuerten auf ihren größten Tagesverlust seit 14 Jahren zu. Die europaweit präsente Autohaus-Gruppe Hedin Mobility hat die Pläne für eine Komplettübernahme der Briten zu einem Preis von 29 Pence je Aktie aufgegeben.
Hier ein weiterer Blick in die ökonomische Zukunft: Chinas Automarkt schafft nach Einschätzung des Branchenverbandes CAAM im kommenden Jahr ein leichtes Wachstum. Die Verkäufe dürften insgesamt um drei Prozent auf 27,6 Millionen Fahrzeuge zulegen, teilte der CAAM mit.
Dabei dürfte es vor allem bei Elektroautos kräftig aufwärts gehen: Hier sei mit einem Anstieg um ein Drittel auf dann neun Millionen verkaufte Fahrzeuge zu rechnen. Gebremst werde der Aufschwung auch durch das Auslaufen staatlicher Kaufanreize zum Jahresende 2022, erklärte der Verband weiter.
EZB-Gebäude in Frankfurt am Main.
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Die EZB wird Volkswirten zufolge in der kommenden Woche ihren Straffungskurs mit einer weiteren Zinserhöhung vorantreiben. Im Mittel erwarten 51 von 60 befragten Ökonomen, dass die Währungshüter den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz, den Geschäftsbanken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, um 0,50 Prozentpunkte auf dann 2,00 Prozent anheben werden. Das wäre das höchste Niveau seit Anfang 2009.
Mit einer noch stärkeren Anhebung um 0,75 Prozentpunkte oder mehr rechnen sieben Volkswirte, zwei gehen nur von 0,25 Prozentpunkte aus. Für den Hauptrefinanzierungssatz rechnen die Experten im Mittel ebenfalls mit einer Anhebung um 0,50 Prozentpunkte auf dann 2,50 Prozent. Reuters befragte die Ökonomen von 5. bis zum 8. Dezember.
Für die Aktie der Adler Group ist es um 1,6 Prozent nach oben gegangen, im frühen Handel betrug das Plus sogar 5,2 Prozent. Das angeschlagene Immobilienunternehmen teilte mit, dass mehr als 60 Prozent der Gesamtheit seiner Anleihegläubiger der "Lock-Up-Vereinbarung" beigetreten sind, die mit dem sogenannten Steering Committee der Anleihegläubiger am 25. November 2022 vereinbart worden war.
Mit Überschreiten dieser Schwelle wird die Gruppe die Änderung der Anleihebedingungen herbeiführen. Um mehr als einen Lichtschimmer handelt es sich nicht – die Aktie hat seit Jahresbeginn 85 Prozent an Wert verloren.
Für Bico Group ist es im frühen Geschäft um knapp 55 Prozent nach oben gegangen. Sartorius hat eine Technologie- sowie Vertriebs- und Marketingkooperation mit den Schweden vereinbart. In dem Zusammenhang beteiligt sich Sartorius mit knapp zehn Prozent an dem Unternehmen für rund 45 Millionen Euro. Für die Sartorius-Aktie ist die Transaktion auch ein Kursbeweger – sie lag im DAX 1,2 Prozent im Plus.
Gestützt auf festere Technologiewerte haben die asiatischen Börsen zum Wochenausklang zugelegt. In Japan stieg der Nikkei um 1,2 Prozent auf 27.901 Punkte. Der breiter gefasste Topix gewann ein Prozent. Aktien des Chip-Konzerns Advantest legten 5,8 Prozent zu, Tokyo Electron kletterten um 2,9 Prozent. Titel des Technologieinvestors Softbank stiegen um 1,2 Prozent, die Papiere des Herstellers elektronischer Komponenten TDK um 3,4 Prozent.
Die Börse in Shanghai notierte 0,3 Prozent höher. In Hongkong stieg der Hang Seng um 2,2 Prozent. Die Marktteilnehmer seien nach der Lockerung der Covid-Beschränkungen optimistischer in Bezug auf China geworden, hieß es. Vor allem Anteilsscheine aus den Bereichen Gesundheit und Konsum wanderten in die Depots.
Der Aktienkurs von Carl Zeiss Meditec ist in den ersten Handelsminuten um 10,7 Prozent nach unten gerauscht. Der Medizintechnikkonzern bekommt die Lockdowns im wichtigen Markt China und steigende Kosten zu spüren. Im ersten Quartal des im Oktober begonnenen Geschäftsjahres werde die operative Marge unter anderem wegen der Situation in China deutlich hinter dem Vorjahreswert zurückbleiben, wie die im MDAX notierten Thüringer mitteilte.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Carl Zeiss Meditec den Umsatz auf 1,9 Milliarden Euro, ein Plus von 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der schwache Euro gab hierbei etwas Rückenwind. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg auf rund 397 Millionen Euro nach zuvor 374 Millionen Euro. Die operative Marge lag bei 20,9 Prozent, im Vorjahr waren es noch 22,7 Prozent gewesen.
Die deutschen Aktienindizes versuchen zum Wochenausklang den Aufstieg. Der DAX startete 0,2 Prozent fester bei 14.300 Punkten. MDAX, SDAX und TECDAX legten zwischen 0,2 und 0,4 Prozent zu.
Grund sind positive Vorgaben aus den USA und Asien. Nach fünf Handelstagen mit Verlusten haben die US-Indizes am Donnerstag erstmals wieder mit Aufschlägen geschlossen. Auch in Japan und China überwogen die Pluszeichen.
Im Handel geht man nicht von größeren Marktbewegungen in der Sartorius-Aktie am Freitag aus, nachdem das Unternehmen eine Technologie- sowie Vertriebs- und Marketingkooperation mit der schwedische Bico Group vereinbart hat. In deren Zug beteiligt sich Sartorius mit knapp 10 Prozent an dem Unternehmen für rund 45 Millionen Euro.
Die beiden Unternehmen wollen bei Forschung und Entwicklung in den Bereichen 3D-Zell-Drucktechnologien sowie digitale Lösungen für Arbeitsabläufe in der Zelllinienentwicklung zusammenarbeiten. Strategisch sei die Beteiligung sinnvoll, heißt es im Handel, und die damit verbundenen Kosten hielten sich im Rahmen.
Südkoreas Lastwagenfahrer haben das Ende ihres landesweiten Streiks beschlossen. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtet, sprachen sich einer Abstimmung der Gewerkschaft 62 Prozent der Mitglieder für ein Ende des Ausstands aus. Am 24. November hatten Zehntausende Lkw-Fahrer einen Generalstreik begonnen, um die Ausweitung eines Frachttarifsystems zu fordern, das Mindestlöhne garantiert.
Die Regierung hatte bereits am Donnerstag eine sogenannte "Rückkehr zur Arbeit"-Verfügung gegen sämtliche Lkw-Fahrer aus der Stahl- und Petrochemiebranche angewiesen. Begründet wurde die seltene Maßnahme mit schwerwiegenden Schäden für die Wirtschaft und die Gefahr für wichtige Lieferketten.
Der Streik hat laut Regierungsangaben von Beginn der Woche bereits Verluste von über umgerechnet 2,5 Milliarden Euro verursacht.
Die Aktie des Yoga-Beikleidungsherstellers Lululemon Athletica bricht im nachbörslichen US-Handel um zehn Prozent ein. Das kanadische Unternehmen prognostizierte für das laufende Quartal Gewinn und Erlöse am unteren Rand der durchschnittlichen Markterwartungen. Lululemon verweist auf die Kaufzurückhaltung der Verbraucher wegen der hohen Inflation. Neben Jogginghosen, Shirts oder Sportwäsche vertreibt Lululemon auch zahlreiche Accessoires wie Yoga-Matten und Sporttaschen.
Nach den an den Vortagen überwiegenden Verlusten dominieren am Freitag in Ostasien leichte Gewinne. Damit steuern die regionalen Handelsplätze auf den sechsten Wochengewinn in Folge zu. Die US-Börsen hatten am Vorabend das erste Tagesplus im November eingefahren. Die Anleger dort zeigten sich recht positiv gestimmt im Vorfeld der mit einiger Spannung erwarteten US-Erzeugerpreise für November am Nachmittag, bei denen ein leichter Anstieg auf Monatssicht erwartet wird. Die Daten dürften die Spekulationen über den künftigen Zinspfad der US-Notenbank wieder anheizen.
In China, wo die Zentralbank anders als die US-Notenbank einen konjunkturstützenden Kurs fährt, sind die Verbraucherpreise im November auf Jahressicht einen Tick stärker gestiegen als erwartet, binnen Monatsfrist aber gesunken. Bei den Erzeugerpreisen fiel die Jahresrate deutlich negativ aus, wenngleich Analysten einen noch deutlicheren Rückgang erwartet hatten. Die Daten zeigen nach Ansicht von Volkswirten die trübe Verfassung der chinesischen Konjunktur. Insofern dürften Zinserhöhungen in China weiter nicht auf der Agenda stehen.
Der Shanghai Composite pendelt zwischen leichten Auf- und Abschlägen, der HSI in Hongkong legt erneut überproportional zu und gewinnt 1,6 Prozent. Damit baut er seine Vortagesrally aus. Der Nikkei gewinnt 1,3 Prozent auf 27.934 Punkte. In Australien hat der S&P/ASX-200 mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent geschlossen – gestützt von Rohstoffwerten. Deren Index gewann 1,9 Prozent – BHP, Fortescue und Rio Tinto legten bis zu 2,9 Prozent zu. Hier trieben Hoffnungen auf weitere Lockerungen in China, einem wichtigen Abnehmerland australischer Rohstoffe.
Zum Wochenausklang wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell mit Kursen um 14.325 Zähler taxiert und damit etwa 0,4 Prozent über dem Schluss vom Donnerstag. Da hatte der DAX kaum verändert bei 14.265 Punkten geschlossen.
Die Anleger hielten sich vor den Zinsentscheiden der wichtigsten Notenbanken in der kommenden Woche zurück. Am Freitag werden die Anleger vor allem auf Konjunkturdaten aus den USA blicken. Von den Erzeugerpreisen im November erhoffen sie sich Signale für die Entwicklung der Verbraucherpreise, auf die auch die US-Notenbank sehr genau achten dürfte. In China sanken die Erzeugerpreise im vergangenen Monat zum zweiten Mal in Folge. Der Verbraucherpreisindex stieg um 1,6 Prozent und lag damit im Rahmen der Erwartungen. Aus den USA wird zudem die Stimmungsumfrage der Universität Michigan erwartet. Bei den deutschen Unternehmen legt das Medizintechnikunternehmen Carl Zeiss das Jahresergebnis 2021/2022 vor. Zudem gewährt der Industrie- und Autozulieferer Stabilus Einblick in seine Bücher.
Broadcom prognostiziert einen Umsatz über den Experten-Erwartungen und verweist dabei auf eine starke Nachfrage nach seinen Netzwerk- und Server-Chips. Hintergrund seien fortgesetzte Investitionen der Kunden in neuste Technologien, teilt das Unternehmen mit. Im laufenden Quartal werde der Umsatz etwa 8,9 Milliarden Dollar betragen, während Refinitiv-Daten zufolge Analysten 8,78 Milliarden Dollar erwarten. Im abgelaufenen vierten Quartal sei der Umsatz um 21 Prozent auf 8,93 Milliarden Dollar gestiegen. Auch dies lag über den Prognosen. Broadcom erwirtschaftet einen Großteil seiner Erlöse im Geschäft mit dem iPhone-Hersteller Apple. Der Konzern profitiert auch vom Ausbau des neuen Mobilfunknetzes 5G. Die Aktie des Chipherstellers legte nachbörslich rund drei Prozent zu.
Frankreichs Wirtschaft wird nach Einschätzung der Notenbank des Landes im Schlussquartal 2022 ein Schrumpfen verhindern. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte zwischen Oktober und Dezember 0,1 Prozent wachsen, verglichen mit dem Vorquartal, erklärt die Zentralbank zur monatlichen Umfrage unter rund 8500 Unternehmen. Demnach belebte sich die Wirtschaftstätigkeit zuletzt. Lieferprobleme schwächten sich ab. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone hatte im Sommer-Quartal um 0,2 Prozent zugelegt. Ein Großteil des Euro-Raums droht wegen der Energiekrise in eine Rezession abzurutschen.
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,6 Prozent auf 135,90 Yen und stagniert bei 6,9620 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,3 Prozent niedriger bei 0,9338 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,2 Prozent auf 1,0578 Dollar und notiert kaum verändert bei 0,9880 Franken. Das Pfund Sterling gewinnt 0,3 Prozent auf 1,2268 Dollar.
Die asiatischen Aktien haben der Wall Street folgend zugelegt, während der US-Dollar gegenüber einer Reihe anderer Währungen nachgab. Die Anleger hoffen, dass die chinesische Wirtschaft nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen an Fahrt gewinnen wird. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang sagte am Donnerstag nach Angaben staatlicher Medien, Chinas Corona-Politik werde es der Wirtschaft des Landes ermöglichen, rascher zu wachsen. "Die Wiedereröffnung Chinas ist ein wichtiges Thema, vor allem, wenn man von einem niedrigen Niveau ausgeht", sagte Christopher Wong, ein Währungsstratege bei OCBC.
Zum Optimismus der Anleger trugen auch die Wirtschaftsdaten aus den USA bei , die eine gewisse Lockerung auf dem Arbeitsmarkt zeigten. Wirtschaftsexperten sagten zudem einen leichten Rückgang der Inflation der US-Inflation auf 8 Prozent im November von 8,2 Prozent im Oktober voraus.
Der Nikkei liegt im Verlauf 1,4 Prozent höher bei 27.946 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index steigt 1,1 Prozent auf 1963 Zähler. Der Shanghai Composite gewinnt 0,1 Prozent. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen zieht 0,3 Prozent an.
Nachdem der Dow-Jones-Index zur Wochenmitte bereits den Abwärtstrend mit einem Aufschlag von einem Punkt entgegengetreten ist, hat der DAX im Donnerstagsgeschäft mit einem Plus von drei Zählern nachgezogen und nach drei Verlusttagen in Folge wieder einen Gewinn verbucht. Zum Wochenschluss könnte der Aufschlag noch etwas größer ausfallen. Darauf deuten zumindest die vorbörslichen Notierungen hin: Aktuell wird der DAX mit Kursen um 14.325 Punkte taxiert, nachdem er am Donnerstag mit 14.265 Zählern aus dem Handel gegangen war.
In den vergangenen Handelstagen hatten die Themen Inflation, Rezession und Zinsanhebungen wieder an Bedeutung gewonnen. In Sachen Preisauftrieb werden die heute anstehenden US-Erzeugerpreise von den Anlegern aufmerksam geprüft. Im Oktober hatten die Produzentenpreise um 8,0 Prozent zugelegt – nicht mehr so rasant wie im Vormonat mit 8,4 Prozent. Auch die US-Notenbank dürfte sehr genau auf die Entwicklung blicken. Sie steht kurz davor, den Fuß etwas vom Gaspedal zu nehmen und die Zinsen nicht mehr ganz so stark anzuheben wie zuletzt. Die Mehrheit der Marktteilnehmer rechnet nach den jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell damit, dass die Fed den Zinssatz auf ihrer nächsten Sitzung Mitte des Monats um 0,50 Prozentpunkte steigert statt wie zuletzt um 0,75 Prozentpunkte. Zudem steht noch der Index Verbraucherstimmung der Uni Michigan an.
Unternehmensseitig stellt Carl Zeiss Meditec die Jahresergebnisse vor.