Die Einrichtung des Fitbit Charge 5 funktioniert erwartungsgemäß vollkommen problemlos. Wer bereits ein Fitbit-Gerät genutzt oder mit vergleichbarer Hardware gearbeitet hat, findet sich schnell zurecht. Wir installieren die zugehörige Fitbit-App auf dem Smartphone, stellen per Bluetooth eine Verbindung zwischen Tracker und Smartphone her und koppeln beide Geräte mit einem Zahlencode miteinander. Das Ganze ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Gegebenenfalls spielt die App dann noch die aktuelle Software auf den Tracker, bevor wir ihn in vollem Umfang nutzen können.
Die App selbst haben wir bereits in anderen Fitbit-Tests ausführlich beleuchtet, deshalb an dieser Stelle nur so viel: Nutzer erfahren übersichtlich aufbereitet die wichtigsten Daten zu Schlaf, Gesundheitswerten, Kalorienverbrauch, zurückgelegten Schritten und Kilometern sowie Trainingseinheiten. Wer möchte, kann außerdem aufgenommene Mahlzeiten und Wasser protokollieren. Die Bedienung der App fühlte sich im Test intuitiv an. Das aufgeräumte Design und die gute Bedienbarkeit können überzeugen.
Dass der Charge 5 als Fitness-Tracker den Fokus auf die Aufzeichnung von Aktivitäten legt, merkt man dem Gerät sofort an – und hier unterscheidet sich das Modell im positiven Sinne kaum vom Charge 4. Das Aktivitäts-Tracking legt die Messung der sogenannten Zonenminuten zugrunde, sprich: die Dauer mäßig bis stark anspruchsvoller Aktivität. Der Charge 5 zählt jede Aktivität für die Zonenminuten, bei der unser Herzschlag über einem Puls von 109 Schlägen pro Minute liegt.
Nutzer können in der App wie bisher ein wöchentliches Ziel für die Zonenminuten festlegen. Wie viele wir bereits gesammelt haben, können wir auf dem Display des Trackers ablesen. Die App bereitet für uns neben den bisher gesammelten Zonenminuten auch ausführlich als Grafik auf, an welchen Tagen wir wie lange aktiv waren. Passend dazu zeigt uns der Stressmanagement-Index anhand einer Punktzahl unseren aktuellen Stresslevel an. Diese Funktion kann auf lange Sicht gesehen Veränderungen sichtbar machen und dabei helfen, die Auswirkungen von Schlaf und körperlicher Aktivität auf die eigene Gesundheit besser zu beurteilen.
Ergänzend dazu haben wir die Möglichkeit, eine Bewegungserinnerung einzurichten, damit der Fitbit Charge 5 uns per Vibration und Nachricht auf dem Display auffordert, uns körperlich zu betätigen. Außerdem können wir Erinnerungen für Schlaf und Flüssigkeitsaufnahme einstellen. Das alles funktionierte in unserem Test einwandfrei und ließ sich im Handumdrehen nach unseren Wünschen konfigurieren.
Fitbit Charge 5 – App – Bilderstrecke
Ein großes Plus des Fitbit Charge 5 ist die automatische Trainingserkennung. Damit konnte schon der Charge 4 punkten. Per SmartTrack zeichnet der Charge 5 automatisch Laufeinheiten, Schwimmen, Crosstraining, Radfahren und mehr auf. Nutzer können in der App festlegen, welche Sportarten ab welcher Bewegungsdauer erkannt werden sollen. Dabei können wir beispielsweise einstellen, dass der Charge 5 ein Lauftraining ab einer Dauer von 15 Minuten automatisch als Trainingseinheit tracken soll.
Das Feature der automatischen Trainingserkennung funktionierte in der Praxis sehr gut und zeichnete zuverlässig Gehen und Laufen an mehreren aufeinanderfolgenden Testtagen auf. Leider gibt es keine automatische Erkennung für Krafttraining oder vergleichbare Sportarten – hier müssen Nutzer das Tracking manuell aktivieren.
Das Festhalten von Trainingseinheiten, das wir über das Display des Charge 5 aktivieren können, tut ansonsten, was es soll: Wir können eine von insgesamt 20 Sportarten über das zugehörige Trainingsprofil auswählen und entscheiden, ob wir GPS-Tracking nutzen möchten. Wer mag, kann wie bei der Charge 4 ein spezifisches Trainingsziel festlegen (Kalorien, Strecke, Zonenminuten, Dauer). Das Display zeigt während des Trainings diverse Daten wie Strecke, Herzfrequenz und Tempo an, die wir anschließend umfangreich aufbereitet in der App wiederfinden.
Was Fitbit-Veteranen ebenfalls bereits vom Charge 4 kennen, ist die Berechnung des VO2-Maximums über die gemessene Herzfrequenz. Wer eine Reihe von Cardio-Trainings absolviert hat, kann sich anhand des internen Fitnessindex das eigene Leistungsniveau im Zusammenhang mit Alter und Geschlecht anzeigen lassen. Die Messung lieferte unserem Empfinden nach im Test realistische Werte und bietet deshalb eine gute Orientierung für Hobbysportler.
Die Messung der Herzfrequenz wusste ebenfalls zu überzeugen, auch wenn der Fitbit Charge 5 wie viele vergleichbare Geräte mit Krafttraining und Sportarten eher Schwierigkeiten hat, bei denen die Herzfrequenz schnell und häufig wechselt. Dabei kann es vorkommen, dass die Werte der Pulsmessung ungenau werden und der Tracker nicht schnell genug auf den Pulswechsel reagiert. Läufer und andere Ausdauersportler machen mit dem Charge 5 aber nichts falsch und können sich auf das gute Puls- und Strecken-Tracking des Charge 5 verlassen.
Die Fitbit Charge 5 verfügt ebenso wie das Vorgängermodell über eine eigene Benachrichtigungsfunktion. Nutzer können sich auf dem Display eingehende Anrufe und Nachrichten (SMS, Whatsapp, E-Mails etc.) anzeigen lassen. Dabei dürfen wir über die App auswählen, von welchen Apps wir Benachrichtigungen erhalten wollen. Außerdem haben wir die Möglichkeit, eigene Standardantworten für einzelne Apps festzulegen – ein praktisches Feature, weil die Funktion für jede App zur Verfügung steht, deren Benachrichtigungen wir aktiviert haben.
Wo der Fitbit Charge 5 bei den Benachrichtigungen punkten kann, enttäuscht das Gerät an anderer Stelle, insbesondere gegenüber dem Vorgängermodell. Denn während Nutzer mit dem Charge 4 noch in den Genuss einer Musiksteuerung für Spotify kamen, fehlt diese Funktion beim Charge 5 vollständig. Das ist ärgerlich und unverständlich, primär auch deshalb, weil die Konkurrenz hier häufig genug die Nase vorn hat.
Update: Fitbit-Premium-Mitglieder bekommen nachträglich eine EKG-Funktion für die die Fitbit Charge 5 spendiert.
Das Schlaf-Tracking gehört zu den Kernfeatures von Fitbits Charge 5. Dementsprechend umfangreich fällt die Schlafanalyse mittels App auch aus. Der Charge 5 misst die Schlafdauer inklusive der einzelnen Schlafphasen sowie Herzfrequenz und Blutsauerstoffsättigung. Die App berechnet dann anhand dieser Daten einen Schlafindex, der unsere Schlafqualität bewertet. Dieser Index kann auf lange Sicht ein hilfreiches Indiz dafür sein, die eigene Schlafhygiene zu überwachen.
Der Charge 5 misst Einschlaf- und Aufwachzeitpunkte automatisch, was in unserem Test auch problemlos funktioniert hat. Die Weckfunktion per Vibration reichte ebenfalls aus, um selbst tiefe Schläfer aufzuwecken. Außerdem verfügt der Charge 5 über ein intelligentes Weck-Feature: Wer möchte, kann einen Aufwachzeitraum festlegen, damit der Tracker dann die Weckvibration aktiviert, wenn unsere aktuelle Schlafphase zum Aufwachen besonders günstig ist. Das hat im Test nach unserem subjektiven Empfinden ebenfalls gut funktioniert.
Fitbit Charge 5 – Fotos – Bilderstrecke
Der Fitbit Charge 5 unterstützt ebenso wie das Vorgängermodell die Bezahlfunktion Fitbit Pay. Die Konfiguration dieses Features funktioniert über die App: Wir legen eine PIN zur Sperrung des Trackers fest und fügen eine Kredit- oder Debitkarte einer Bank hinzu, die Fitbit Pay unterstützt. Wer eine solche Karte nicht besitzt, kann alternativ eine virtuelle Visa-Card erstellen und diese unabhängig vom eigenen Bankkonto dafür nutzen. Das Feature funktioniert unabhängig vom Smartphone, sodass wir mit dem Tracker bargeldlos zahlen können, ohne unser Handy dabei haben zu müssen.
Fitbit gibt die Akkulaufzeit des Charge 5 mit bis zu 7 Tagen an. Bei aktiviertem GPS soll der Tracker fünf Stunden durchhalten, ein aktiviertes Always-On-Display beeinträchtigt die Akkulaufzeit zusätzlich. Auf dem Papier hat sich gegenüber dem Charge 4 also nichts getan und der Test bestätigt diesen Eindruck.
Wer die Uhr ohne Always On und ausschließlich als Schrittzähler/Uhr verwendet, braucht den Charge 5 nur einmal pro Woche aufzuladen. Zusätzliche Trainingseinheiten verringern die Akkulaufzeit entsprechend, die sich aber trotzdem in einem guten Rahmen bewegt.
Das gegenüber dem Charge 4 verbesserte Display des Charge 5 hat seinen Preis: Fitbit bietet den Charge 5 derzeit für stolze 179,95 Euro (UVP) inklusive sechs Monaten Fitbit Premium an. Damit liegt der Charge 5 eindeutig im oberen Preissegment für Fitness-Tracker.
Ob der Charge 5 diese Summe tatsächlich wert ist, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. Wir finden den Tracker in Anbetracht der gebotenen Features und im Vergleich zu aktuellen Konkurrenzmodellen sowie dedizierten Sportuhren aber deutlich überteuert. Das gute Display kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Käufer hier ganz offenbar kräftig für den Markennamen draufzahlen müssen.
Fitbit macht es uns mit der Charge 5 wieder nicht einfach. Der Hersteller hat den Tracker gegenüber dem Vorgängermodell in vielen Punkten verbessert und insbesondere die teils doch sehr störenden Probleme mit dem Display behoben. Die App gehört weiterhin zu den besten und übersichtlichsten auf dem Markt und überzeugt mit einer umfangreichen Datenaufbereitung.
Das Design und das Armband sind Geschmackssache. Dass Fitbit die Musikfunktion gestrichen hat, finden wir hingegen unverständlich. Dazu kommt, dass Fitbit für den Charge 5 einen unserer Meinung nach zu hohem Preis aufruft. Wer sich für den Charge 5 interessiert, sollte deshalb vor dem Kauf genau überlegen, ob und wenn ja, welche Funktionen den exzessiven Aufpreis gegenüber der Konkurrenz von Huawei, Xiaomi und Co. lohnen oder ob für das gleiche Geld eher ein Modell von Polar oder Garmin infrage kommt.
Mehr dazu in unserer Themenwelt Fitness-Tracker oder dem Fitness-Tracker-Vergleichstest.
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