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Spiele sind mittlerweile wesentlich größer als früher, es gibt aber auch wesentlich mehr Ressourcen, die einem beim Komplettieren eines Spiels helfen. Spielt ihr Spiele immer zu 100 Prozent durch? Oder reicht es euch, die Handlung abgeschlossen zu haben?
Ich erinnere mich noch, wie ich in Super Mario 64 alle 120 Sterne gesammelt habe und wirklich, wirklich stolz auf meine Leistung war. Allzu oft ist es jedoch nicht vorgekommen, dass ich ein Spiel zu 100 Prozent abgeschlossen habe. Gelegentlich war das bei den New Super Mario Bros-Titeln der Fall, da man dafür lediglich alle Sternenmünzen sammeln musste, oder mit Spielen wie Super Smash Bros, bei denen es einfach war, alle Ecken und Winkel des Spiels zu erkunden.
Wenn es jedoch um etwas größere Spiele geht, habe ich nicht alles mitgenommen, was das Spiel so zu bieten hat. Wie sollte ich auch wissen, dass es diverse Extra-Inhalte überhaupt gibt? Heutzutage ist das ein wenig anders. Neue Spiele kommen meist mit einem Set festgelegter Erfolge, die man Stück für Stück abklappern kann. Wenn man nicht weiß, wie man ein Achievement erzielt, oder es sich um eine “versteckte” Trophäe handelt, sucht man einfach im Internet nach der Lösung. Eigentlich könnte man meinen, dass es so wesentlich einfacher wurde, alles aus einem Spiel herauszuholen. Doch Videospiele sind in letzter Zeit auch wesentlich größer geworden.
Laut der Seite How Long to Beat könnte ich Super Mario 64 dreimal zu 100 Prozent in der Zeit durchspielen, die ich für die Platinum-Trophäe in Ghosts of Tsushima bräuchte. Entwicklerstudio Techland ist stolz darauf, dass ihr neuer Titel Dying Light 2 ganze 500 Stunden an Inhalten bietet (später ruderte man ein wenig zurück).
Das ist theoretisch schön, doch wer möchte heutzutage 500 Stunden mit einem einzelnen Spiel verbringen, wenn es so viel Auswahl an tollen Titeln gibt?
Dass ich ein Spiel vollständig durchspiele, hängt nicht einmal unbedingt damit zusammen, wie viel Spaß ich mit dem Titel hatte. Ein Blick auf Steam verrät mir, dass ich gerade einmal sieben “perfekte” Spiele besitze. Darunter befindet sich unter anderem das neue Vampire Survivors und Dishonored: Death of the Outsider. Nicht Dishonored, nicht Dishonored 2.
Ich finde nicht, dass der neue Standalone-DLC der beste Teil der Reihe ist, doch irgendetwas hat mich dazu bewegt, alle Achievements des Spiels zu sammeln. Auch Forager reiht sich in meine Liste der komplettierten Spiele auf Steam ein, direkt neben Risk of Rain 2.
Viele dieser Spiele habe ich nie wieder angefasst, nachdem ich die letzten Erfolge erreicht hatte, doch im Falle von Vampire Survivors und Risk of Rain 2 starte ich immer mal wieder einen Durchlauf, da mir die Spiele schlichtweg eine Menge Spaß machen. Hier habe ich nicht unbedingt auf die Erfolge gezielt, sondern diese ganz nebenbei freigeschaltet.
Bei den zahlreichen Spielen, die ich mittlerweile gespielt habe, wirken sieben komplettierte Spiele ein wenig traurig. Ich weiß nicht, wieso ich in Hollow Knight, das zu meinen absoluten Lieblingen gehört, noch nie einen Steel-Soul-Run angefangen habe, um auch noch die letzten Achievements mein Eigen nennen zu können. Oder wieso ich in World of Warcraft so viel Zeit investiert habe Mounts, Pets, und Erfolgspunkte zu sammeln.
Hat mir World of Warcraft mehr Spaß gemacht als Hollow Knight? Vermutlich nicht. Sind die Achievements in World of Warcraft einfacher zu erringen als in Hollow Knight? Definitiv nicht. Doch wirklich Interesse daran, Hollow Knight zu vervollständigen, habe ich nicht. Wie sieht das bei euch aus? Versucht ihr, jedes neue Spiel zu 100 Prozent zu komplettieren? Macht ihr das nur, wenn euch ein Spiel besonders gut gefällt? Oder sind euch Achievements und dergleichen völlig egal?