Am 27. und 28. August fanden weitere Turniere der Women’s Series statt. Zeitgleich wurde die 1. Rotenfels Darts Exhibition ausgetragen. Auch hier stand eine Dame auf der Bühne.
Michaela McClain, ehemalige E-Dart-Europameisterin und deutsche Meisterin im E-Dart, nahm sich während dieses Turniers die Zeit, um mit dartsnews.de zu reden.
Sie erzählte, dass ihr Schwerpunkt zwar auf dem E-Dart liegt, sie aber ebenso gerne Steel-Dart spielt: “Für die Zukunft wird meine Konzentration weiterhin auf dem E-Dart bleiben, aber ich würde das Steel-Dart nie aufgeben, weil ich das sehr gerne spiele. Und ich wäre, hätte es vom Datum her dieses Wochenende nicht kollidiert, auch gerne zur Women’s Series gefahren. Ich war auch bei der ersten, die damals stattgefunden hat in Düsseldorf. Da habe ich auch teilgenommen und wurde Neunte. Das war für mich ein Super-Ergebnis. Es hat superviel Spaß gemacht!”
Finanzen
Dass sie trotz der großen Freude am Steel-Dart ihr Hauptaugenmerk auf E-Dart legt, hat vor allem finanzielle Gründe.
“Dass ich mich mehr aufs E-Dart konzentriere, liegt einfach an der Bandbreite. Wenn ich ein Wochenende auf ein Turnier fahre, habe ich mehr Möglichkeiten. Ich kann mehr Disziplinen spielen als beim Steel-Dart. Für ein DDV-Turnier fahre ich bis nach Hamburg, und wenn es blöd läuft und keine Gruppenphase gespielt wird, dann kann mir das passieren beim Single K.-O., dass ich keinen guten guten Start erwische und verliere. Dann bin ich eine Strecke gefahren von hin und zurück tausend Kilometer, um ein Match zu spielen. Das ist mir zu wenig. Das ist eigentlich der einzige Grund, warum ich dieses Sprung noch nicht gemacht habe zum DDV.”
Women’s Series
Aufgrund dieser Einschränkung bestehen für die Deutsche nur geringe Chancen, die Tabellenspitze der Women’s Series Order od Merit zu erreichen. Dennoch hofft sie darauf, dass bald wieder Turniere in Deutschland stattfinden, um erneut an der Women’s Series teilzunehmen. “Ich würde gerne, wenn diese Turniere wieder in Deutschland stattfinden – ich hoffe schwer, dass es jedes Jahr nach Deutschland kommt – gerne wieder mitspielen”, gibt McClain ihrer Hoffnung Ausdruck.
Was sind ihre Beweggründe zur Teilnahme? “Das Messen mit den Damen der PDC. Einfach auch für mich selbst. Um zu wissen, wo ich stehe oder hinkommen kann. Was kann ich mitspielen? Wo ist für mich Ende? Wenn einfach einer mit einem besseren Average spielt, einfach am Board dominiert, weißt du: Hier ist deine Grenze.”
Appell an die Damen
McClain kam völlig unvermittelt zum Dartsport: “Ich hatte einen Freund, der E-Dart in der Bezirksliga gespielt hat. Der hat mich zum Vereins-Weihnachtsturnier mitgenommen. Da waren sehr wenige Damen und diese wollten unbedingt ein Damenturnier spielen. Sie haben mir Darts in die Hand gedrückt und gesagt: ‘Kannst du bitte mitspielen?’ Ohne Ahnung, ohne dass ich zählen konnte, ohne alles. Und dann habe ich mitgespielt und habe es gewonnen.”
Aufgrund ihrer eigenen Vorgeschichte hofft die Deutsche, dass der Damen-Dartsport weitere Verbreitung findet: “Was ich ganz wichtig finde und gut finde, ist, dass die Frauen sich immer mehr trauen, diesen Sport auszuüben. Ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn dieser Trend weitergeht und sich mehr Frauen ans Board trauen. Nicht sagen: ‘Ich bin schlecht’ oder ‘Ich habe Angst’ oder ‘Ich trau mich nicht’. Das haben die Männer auch. Sie müssen es nur erkennen. Die Männer haben auch Angst, wenn sie das erste Mal auf der Bühne stehen, wenn sie das erste Mal spielen. Sie sind genauso nervös wie wir.”
Daher McClains Aufruf an die Damenwelt: “Einfach mal trauen. Einfach mal machen. Nicht darüber nachdenken, einfach machen!”
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