Bei den Eisernen wird bis Freitag vorerst auf das Mannschaftstraining verzichtet
14.03.20, 19:24 Uhr | Von
Berlin – Es ist noch gar nicht so lange her, da bewies Unions Präsident Dirk Zingler Galgenhumor. „Als Union 1968 erstmals was erreicht hatte, wurde das druch den Prager Frühling beendet, 2001 kam uns 9/11 dazwischen und nun die Coronakrise. Man müsste Union wohl aussperren, damit nicht wieder was passiert.“, so der 55-Jährige. Daraus Konsequenzen ableiten wollte er verständlicherweise nicht.
Aber das wäre vielleicht auch ein bisschen arg übertrieben. Die jetzt aber getroffenen Maßnahmen sind allesamt nachvollziehbar. Bei einem rund einstündigen Frühstück wurde der Mannschaft am Samstagmorgen die weitere Vorgehensweise erklärt. Das Teamtraining entfällt vorerst. Jeder Profi wird mit individuellen Plänen nach Hause geschickt, allein darf aber auch auf dem Vereinsgelände gearbeitet werden. Selbst Auslandsaufenthalte sind nicht verboten.
Erst am 21. März will Urs Fischer seine Schäflein wieder auf dem grünen Rasen versammeln (14.30 Uhr). Man kann getrost von einem Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgehen. „Wir haben aber gesagt, dass wir nicht Urlaub haben. Es gibt einfach nur eine Unterbrechung der Saison und eine Umstellung des tagtäglichen Mannschaftstrainings- auf ein Individualtraining“, merkte Manager Oliver Ruhnert an. Sozusagen Kurzarbeit Null für die Köpenicker Berufsfußballer.
Auf der Geschäftsstelle schalten die Eisernen hingegen voll in den Stand-by-Modus. Die Arbeit der rund 200 festen Mitarbeiter wird umgestellt. „Unser Betrieb ist es ja, Fußball zu organisieren. Wenn kein Fußball gespielt wird, heißt das, aus dem Regelbetrieb in einen reduzierten Betrieb zu fahren. Viele Mitarbeiter werden aus dem Homeoffice heraus arbeiten“, so Zingler.
Der Boss selber muss aber durchackern. Schon am Montag tagt die DFL in Frankfurt. Dort will sich Union dafür aussprechen, dass die Saison nicht abgebrochen wird.