Wer die T-Rex Pro in vollem Umfang benutzen will, kommt um die Installation der Zepp-App nicht herum. Zepp ersetzt seit 2020 die frühere Begleit-App von Amazfit und kommt bei allen smarten Amazfit-Produkten zum Einsatz. Nutzer müssen dafür aber keine weiteren Apps oder Dienste installieren.
Die Zepp-App selbst konnte uns im Test vollumfänglich überzeugen. Wir haben den Funktionsumfang der Software bereits in früheren Amazfit-Tests ausführlich beschrieben, weshalb wir uns hier nur auf ein kurzes Fazit beschränken. Die App bereitet alle gesammelten Daten wie etwa Schritte, Schlafdauer, Kalorien und Aktivitäten übersichtlich in verschiedenen Diagrammen auf. Wer möchte, kann Aktivitätsziele festlegen und Trainingsserien starten. Das Profil-Menü erlaubt das Hinzufügen weiterer Amazfit-Geräte und deren Konfiguration. Übersetzungsfehler sind uns nicht aufgefallen.
Amazfit T-Rex Pro -App Bilderstrecke
Die Amazfit T-Rex Pro zeichnet die täglichen Aktivitäten über den Tag hinweg auf. Sie misst neben den zurückgelegten Schritten auch die Aktivitätsminuten. Nutzer können für beides jeweils eigene Tages- oder Wochenziele festlegen, über deren Erreichen die Uhr dann auf dem Display informiert. Die App zeigt uns an, wenn wir die Ziele an mehreren Tagen nacheinander erreichen und vermerkt dann einen Streak. Wer meint, sich häufiger bewegen zu müssen, kann eine Aktivitätserinnerung einrichten. Die T-Rex Pro erkennt außerdem automatisch, wenn wir uns über längere Zeit mit hohem Puls bewegen und schlägt dann eine Trainingsaufzeichnung vor.
Neben den reinen Daten wie Schritten und Herzfrequenz berechnet die T-Rex Pro auch einen sogenannten PAI, sprich: einen Indikator für die physiologische Aktivität. Ein Algorithmus berechnet den PAI anhand der über den Tag gemessenen Herzfrequenz sowie der Aktivitätsintensität. Sowohl die Uhr selbst als auch das Display zeigen uns in drei Stufen die Dauer dieser Intensität auf den gesamten Tag berechnet an. Erreichen wir dauerhaft einen PAI von über 100, soll das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinken. Nutzer erhalten mit dem PAI also einen guten und informativen Überblick darüber, ob sie eine höhere Aktivitätsintensität anstreben sollten oder nicht. Zwar besitzt der PAI eine im Vergleich zu medizinischem Gerät durch die erhobenen Messwerte eher eingeschränkte Aussagekraft, wir empfanden die Messung im Test aber trotzdem hilfreich.
Die T-Rex Pro zeigt neben Schritten und Herzfrequenz über den Tag auch die verbrannten Kalorien an. Dabei gibt sie aber nur die Kalorien aus, die wir beim Training beziehungsweise bei Aktivitäten verbraucht haben. Eine Angabe des Gesamtumsatzes mit Grundbedarf basierend auf Körpergewicht, -Größe und Geschlecht erfolgt leider nicht. Außerdem misst die T-Rex Pro den Kalorienbedarf extrem konservativ und weicht bei einer Stunde Aktivität um bis zu 50 Prozent von den Werten des Vergleichsprodukts (Garmin Vivoactive 3) ab. Hier müssen Nutzer bei Bedarf manuell nachrechnen.
Wie von Amazfit-Geräten gewohnt, verfügt auch die T-Rex Pro über eine große Auswahl an Sportprofilen, über die wir die Aufzeichnung von Trainingseinheiten starten können. Mit an Bord sind unter anderem Laufen (Outdoor, Indoor), Radfahren (Outdoor, Indoor), Schwimmen (Outdoor, Indoor), Fitness/Krafttraining, Surfen, Klettern, Treppensteigen und diverse Wintersportarten. Wir können Krafttraining zwar als separates Profil aufzeichnen, allerdings gibt es bei der T-Rex Pro keine Zählung der Wiederholungen. Dieses Feature funktioniert bei den meisten Sportuhren ohnehin nicht richtig, entsprechend kann man getrost darauf verzichten. Dafür gibt es aber die Möglichkeit, die Satzdauer zu speichern und einen neuen Trainingssatz zu starten.
Ausdauersportler können das integrierte GPS der T-Rex Pro nutzen, das in unserem Test zuverlässig die zurückgelegte Strecke gemessen hat. Wir könnten bei mehreren Laufeinheiten nur marginale Abweichungen im niedrigen zweistelligen Meterbereich gegenüber unserem Vergleichsgerät (Garmin Vivoactive 3) feststellen. Was uns positiv überrascht hat: Die Bahnenerkennung beim Schwimmen funktionierte ebenfalls sehr zuverlässig und erkannte jede geschwommene Bahn einwandfrei. Ein weiterer Pluspunkt: Die T-Rex Pro sperrt den Bildschirm beim Schwimmen automatisch, sodass durch Wassertropfen keine versehentlichen Eingaben stattfinden.
Haben wir eine Trainingseinheit abgeschlossen und gespeichert, gibt uns die Uhr direkt im Anschluss die wichtigsten Details der Einheit in einer kurzen Übersicht auf dem Display aus. Wer möchte, bekommt außerdem ein umfangreiches Diagramm in der App präsentiert, das Werte wie Puls (Pulsbereiche, Durchschnitt, Maximalpuls), die Strecke, die Schrittlänge, Tempo und verbrannte Kalorien und VO2-Max übersichtlich zusammenfasst. Die Pulsmessung funktionierte sowohl beim Krafttraining als auch bei Ausdauersportarten in unserem Test sehr gut und konnte mit der teils erheblich teureren Konkurrenz mithalten. Lediglich die bereits oben erwähnte Kalorienberechnung enttäuschte auch bei der Trainingsaufzeichnung. Dabei handelt es sich aber um ein grundlegendes Problem aller aktuellen Amazfit-Geräte, bei dem der Hersteller nachbessern müsste.
Amazfit T-Rex Pro – Bilderstrecke
Dass auch die T-Rex Pro über eine Funktion zur Schlafaufzeichnung verfügt, entspricht längst dem Standard im Segment der smarten Sportuhren. Ein paar Besonderheiten hat die Uhr von Amazfit aber doch zu bieten. Denn die T-Rex Pro misst nicht nur Einschlaf- und Aufwachzeitpunkt sowie die Dauer der einzelnen Schlafphasen, sondern berechnet auch noch einen gesonderten Schlafscore.
Dieser Score bezieht neben der Schlafdauer und -Qualität (Länge der Schlafphasen) auch die Atmungsqualität mit ein. Die Aussagekraft dieser Werte ist selbstverständlich etwas begrenzt und nicht mit einer ausführlichen, professionellen Analyse im Schlaflabor zu vergleichen. Trotzdem kann sie aber Hinweise auf mögliche Probleme mit dem eigenen Schlaf oder eine unzureichende Schlafhygiene liefern. Die Bewertung unseres Schlafs deckte sich außerdem mit unserem subjektiven Gefühl, sodass die Werte zumindest eine gute Orientierung bieten.
Als Bonus liefert die App für die einzelnen gemessenen Werte und Schlafphasen konkrete Tipps, wie sich die Werte verbessern lassen. Außerdem erklärt die App die Bedeutung der Werte und klärt Nutzer darüber auf, wie die App den Schlaf bewertet.
Amazfit gibt die Akkulaufzeit der T-Rex Pro mit bis zu 18 Tagen bei typischer Nutzung an, schreibt aber, dass die Laufzeit je nach Nutzungsintensität variieren kann. Die typische Nutzung liegt laut Hersteller bei eingeschalteter Herzfrequenzüberwachung (Aufzeichnung alle zehn Minuten) und zweimal täglicher Blutsauerstoffmessung, Benachrichtigungsanzeige und 90 Minuten Training pro Woche.
Wir haben im Test festgestellt, dass einzelne Trainingseinheiten mit aktiviertem GPS die Akkulaufzeit stark verringert. Die Uhr hielt im täglichen Gebrauch mit dem von Amazfit angegebenen typischen Nutzungsverhalten ansonsten aber tatsächlich sehr lange durch und machte bei uns trotz drei rund anderthalbstündigen Trainingseinheiten pro Woche erst nach knapp 14 Tagen schlapp. Das ist für eine Uhr dieser Preisklasse ein hervorragender Wert.
Amazfit verkauft die T-Rex Pro für eine UVP von 169,90 Euro in den Farben Schwarz, Blau und Grau. Leider bietet der Hersteller keine Wechselarmbänder für die Uhr an. Der Straßenpreis der T-Rex Pro liegt je nach Farbe deutlich tiefer. Man kann es deshalb nicht anders sagen: Die Amazfit T-Rex Pro ist unschlagbar günstig. Die Menge an Features gepaart mit der Robustheit der Uhr macht dieses Modell zu einem echten Preis-Leistungstipp.
Wer sich den obigen Test aufmerksam durchgelesen hat, dürfte es schon bemerkt haben: Wir sind von der T-Rex Pro ziemlich angetan. Die Uhr liegt preislich im unteren Segment für smarte Sportuhren, liefert dafür aber in der Summe eine Menge an Features ab, die
Die hohe Akkulaufzeit, die diversen Trainingsoptionen und -Analysen sowie die hilfreichen Hinweise bei der Schlafaufzeichnung gepaart mit der robusten Verarbeitung bilden ein Gesamtpaket, für das wir eine nahezu uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen können. Wer auf Zusatzfunktionen wie eine Bezahlmöglichkeit und einen eigenen Musikspeicher verzichten kann, wird mit der T-Rex Pro wunschlos glücklich.
Der Test zur Amazfit T-Rex Pro erscheint in unserer Themenwelt zu Sportuhren. Dort haben wir bereits zahlreiche Alternativen getestet, etwa die Garmin Venu Sq (Testbericht), die etwa gleich teure Fitbit Versa 3 (Testbericht) oder die Huawei Watch Fit (Testbericht). Wir empfehlen zudem einen Blick in unserer Bestenliste: Top 10 der Sportuhren 2021.
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