Google widmet heute der Steel Pan ein Doodle. Die Entstehung des Instruments mit dem charakteristischen Klang hat mit der Erdölindustrie von Trinidad zu tun.
Der leicht metallische, verspielte Klang der Steel Pan dürfte viele europäische Hörer:innen gedanklich direkt in die Karibik versetzen (und Spieler:innen, die die Musik von „Monkey Island 3“ im Ohr haben, zurück vor den Computer). Erfunden wurde das Schlaginstrument in den 1930ern auf Trinidad vor der Küste Venezuelas. Man setzte sich dabei pragmatisch gegen ein Verbot der britischen Kolonialherren zur Wehr.
Das Trommeln mit afrikanischen Schlaginstrumenten war den Einheimischen auf Trinidad verboten. Gegen ihre Kreativität und ihren Pragmatismus aber gab es kein effektives Gesetz. Die ersten Steel Pans wurden aus ausrangierten Ölfässern gefertigt, die leicht zu bekommen waren, da die Erdölproduktion auf dem Inselstaat boomte.
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Heute bestehen Steel Pans aus Feinblech, das einen konkav (nach innen gewölbt) geformten Resonanzkörper mit Klangflächen bildet.
Sieben Jahre vor der Unabhängigkeit von Trinidad und Tobago wurde 1951 im Vereinigten Königreich das Festival of Britain veranstaltet. Auf Einladung der Veranstalter reiste auch eine Band aus der Karibik an und präsentierte die Steel-Pan-Musik auf der kolonialen Festivität, wo britische Beiträge zu unter anderem Wissenschaft und Technologie präsentiert wurden.
Die Musik der Steelband TASPO ging direkt in Ohr und Beine. Lange bevor Musik weltweit übers Radio verbreitet wurde und lange vor MP3 und Streaming wurde TASPO zur Botschafterin nicht nur einer Kolonie, sondern auch eines für europäische Ohren neuen Klangs. Mitglieder der Band, die nicht zurück in die Heimat reisten, sorgten später für eine weltweite Verbreitung der Steelbands.
Die Steel Pan wurde im Laufe der Jahre weiterentwickelt, zum Beispiel zum Musikinstrument Hang, das aus zwei Halbkugeln zusammengesetzt ist.
Und die Steel Pan wurde elektronisch imitiert: Wer Steelpanklänge heute in Popmusik oder der Werbung hört, der lauscht wahrscheinlich Tönen, die nicht auf echten Instrumenten erzeugt wurden.
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