Mit der Apex Pro setzt SteelSeries im Bereich mechanischer Gaming-Tastaturen voll auf Angriff. Die Tastatur ist nicht nur mit individualisierbarer RGB-Beleuchtung ausgestattet sondern bietet auch darüber hinaus noch viele besondere Features wie die einstellbare Tastenempfindlichkeit und ein Display. Ob sich der Hersteller damit an die Spitze der Tastaturen setzen kann und ob die Tastatur ihr Geld wert ist, soll in diesem Test geklärt werden.
SteelSeries hat sich in den letzten Jahren von einem Label für günstige Gaming-Peripherie aufgemacht, um im Markt für hochwertige und auch hochpreisige Gaming-Komponenten mitzumischen. Mit der SteelSeries Apex Pro liefert man eine Tastatur ab, die auf dem Papier einiges verspricht: Mechanische Switches mit justierbarer Empfindlichkeit, ein Display und natürlich RGB-Beleuchtung. Hinzu kommen eine gummierte Handballenauflage und ein durchgeschliffener USB-Anschluss. Diese nicht gerade kurze Liste spannender Features lässt sich SteelSeries auch ordentlich bezahlen, aktuell kostet die SteelSeries Apex Pro mit OmniPoint Tasten im Onlinehandel rund 220€. Wir möchten uns an dieser stelle bei SteelSeries für die Bereitstellung eines Testmusters bedanken. Selbstverständlich hatte diese Bereitstellung keinen Einfluss auf die Bewertung.
Der Lieferumfang der SteelSeries Apex Pro ist übersichtlich: Neben der Tastatur befindet sich die Handballenauflage in der Verpackung.Damit ist alles dabei was man für eine Tastatur braucht, auf Schnickschnack wird verzichtet.
Die Hintergrundbeleuchtung der SteelSeries Apex Pro ist, wie es sich Anno 2020 für ein Produkt mit Gaming-Attributen gehört, mit einstellbaren RGB-LEDs ausgerüstet.
Die Handballenauflage ist abnehmbar und besitzt eine gummierte Oberfläche. Was uns sehr gut gefällt, ist ihre magnetische Arretierung. Sie wird also, entgegen dem Branchenstandard, nicht über Plastiknasen an der Tastatur eingeclipst, sondern wird einzig durch zwei magnetische Fixpunkte an der Tastatur befestigt. Dadurch ist sie auch nach unendlich vielen Demontagen noch einwandfrei benutzbar, Ermüdungsbrüche von Plastiknasen sind ausgeschlossen.
Der gesamte Lieferumfang ist hochwertig produziert und überzeugt, soweit man das über Plastik und vergleichbare Kunststoffe sagen kann, mit einem wertigen extrem Eindruck. Die Tastatur fühlt sich auch nach mehreren Wochen noch sehr gut an.
Das Schreibgefühl mit der SteelSeries Apex Pro ist zunächst ein wenig Gewöhnungsbedürftig. Die Tasten und auch die Tastatur selbst fühlen sich, auch bei eingeklappten Füßen, recht hoch an. Hier leistet die Handballenauflage jedoch gute Dienste. Sie hebt die Hand an und bietet gleichzeitig einen bequemen Untergrund. Beim schreiben längerer Texte wünscht man sich jedoch manchmal, dass die Handballenauflage einen tick größer wäre.
Die Tasten erzeugen ein deutlich mechanisches Geräusch und auch das passende Schreibgefühl, verzichten aber auf das typische Klicken der bekanntesten Switches. Stattdessen haben wir es mit einer vergleichsweise tiefen Tonlage zu tun.
In der Werkseinstellung ergibt sich, nach einigen Tagen der Eingewöhnung ein durchaus sehr gutes Schreibgefühl. Die Tasten sind leicht konkav, sodass man sie auch bei hoher Anschlagrate sicher trifft und haben eine angemessen große Auflagefläche für die Fingerspitzen. Ihre wahre Stärke entwickelt die SteelSeries Apex Pro jedoch wenn man die OmniPoint Switches individuell einstellt, sodass man die Auslöseempfindlichkeit an den eigenen Geschmack anpassen kann.
Über die SteelSeries Engine 3, so nennt SteelSeries die hauseigene Software, Software lassen sich alle Einstellungen der Tastatur vornehmen. Neben einer Neubelegung der Tasten und den verschiedenen Lichteffekten kann hier auch die Empfindlichkeit der Tasten eingestellt werden. Wahlweise für alle 62 anpassbaren Tasten, nur für einige oder für ausgewählte Gruppen. Die Empfindlichkeit kann dabei zwischen 1 (man muss die Taste kräftig bis zum Anschlag drücken) und 10 (es genügt bereits eine leichte Betätigung der Tasten) stufenweise festgelegt werden. Wie viel das wirklich ausmacht ist sicher Geschmackssache, in unserem Test sind die Unterschiede dezent aber bemerkbar ausgefallen und wir haben uns letztlich entschieden, die Standardeinstellung (5) beizubehalten. Stellt man einen höheren Auslösedruck ein, kann man versehentliche Betätigungen vermeiden, was insbesondere im Gaming-Bereich zweifelsfrei von Vorteil ist.
Wir halten es für eine großartige Idee von SteelSeries, auch bei der Empfindlichkeit der Tasten eine Möglichkeit zur Anpassung zu bieten. Wer mit verschiedenen Einstellungen experimentieren will muss so nicht gleich eine Tastatur kaufen oder leihen. Die Verstellung der Tasten geht über die SteelSeries Engine 3 sehr gut von der Hand, bereits in wenigen Klicks hat man die selbsterklärende Software durchschaut und findet sich darin zurecht.
Das nach außen hin am deutlichsten sichtbare Feature der Tastatur ist die RGB-Beleuchtung. Über die Bereits erwähnte SteelSeries Engiine 3 kann die Beleuchtung vielseitig eingestellt und in verschiedenen Profilen gespeichert werden. Jede Taste kann mit einer eigenen Färbung der Beleuchtung sowie einem eigenen Effekt konfiguriert werden. Der Kreativität sind hier also praktisch keine Grenzen gesetzt.
Das zweite prominente Feature dieser Tastatur das Das Display in der oberen rechten Ecke. Hier können individuelle Schriftzüge und einfache Grafiken, aber auch Informationen zu kompatiblen Spielen, Einstellungen, Profilen und Anwendungen angezeigt werden.
Über eine direkt neben dem Display und dem Steuerrad, wobei letzteres primär für die Einstellung der Audiolautstärke eingesetzt wird, lassen sich verschiedene Funktionen, wie der Wechsel zwischen Profilen, kontrollieren, wobei sich das Display als sehr nützlich erweist. Das Steuerrad übernimmt in diesem Fall die Funktion eines Scrollrads.
An der Unterseite der Tastatur befinden sich drei verschiedene Möglichkeiten zur Verkabelung: Je ein Schacht für das USB-Kabel befindet sich im rechten, linken und mittleren Bereich. Somit kann das Kabelmanagement auf dem Schreibtisch für die bestmögliche Optik optimiert werden.
Hinter der Escape-Taste befindet sich ein vollwertiger USB-Port. Dieser wird über eines der beiden USB-Kabel der Tastatur betrieben und eignet sich ideal für den Anschluss von Bluetooth
Mit den frei konfigurierbaren OmniPoint Switches, vielseitiger RGB-Beleuchtung, einem nützlichen Display sowie der allgemein hochwertigen Verarbeitung hat SteelSeries in form der Apex Pro eine erstklassige Tastatur vorgelegt, die ihre Stärken im Gaming hat, aber auch in anderen Bereichen zu gefallen weiß.
Die Tastatur punktet in unserem Test mit einem guten Schreibgefühl, einer tollen Handballenauflage und zahlreichen zusätzlichen Features, die insbesondere in hektischen Spielsituationen zum Tragen kommen. Der stolze Preis von derzeit rund 220€ ist ein stolzer Preis, die Tastatur rechtfertigt ihn aber vollumfänglich.
Wer etwas an dieser Tastatur bemängeln möchte, der stört sich vielleicht am vergleichsweise dicken und nicht gesleevten Kabel. Aus technischer Sicht sowie in der Praxis über mehrer Monate hinweg, ist an dieser Tastatur nichts zu bemängeln.
Bei der SteelSeries Apex Pro handelt es sich um die beste bisher von uns getestete Tastatur, was sich auch in der Bewertung widerspiegelt: Die Tastatur kratzt an der Kante zum bestmöglichen Ergebnis, verfehlt dieses jedoch letztlich durch die zunächst gewöhnungsbedürftige Bauhöhe und das dicke Kabel.
Diese Tastatur ist für alle, die eine hochwertige und vielseitige Tastatur suchen und das entsprechende Geld ausgeben wollen, durchaus einen sehr genauen Blick und vielleicht eine Tipp-Probe im örtlichen Elektronikmarkt werden.
Analyst am Tag, Gaming-Enthusiast und Co-Admin in der Freizeit….