Gaming muss nicht immer teuer sein, das gilt für Spiele, aber auch für die Hardware. Ich weiß, normalerweise bewegen wir uns hier auf der Seite am oberen Ende des Spektrums, schlicht weil dort die spannendsten Features verbaut sind. Und weil wir coole, teure Technik lieben. Es ist in unserer DNS als Nerds und wir werden uns dafür nicht entschuldigen. Aber manchmal kommt eben auch ein Stück Technik des Weges, das am unteren Ende der Preisspanne seine Nische versorgt, und dann geht es nicht um die Exoten-Features, sondern dann muss es schlicht wirklich gute Qualität für kleines Geld geben. Auftritt: SteelSeries Rival 3.
In der Box neben den neuen Apex-Keyboards gefunden – Test in Kürze -, einfach mal angesteckt und gedacht: “Puh, für die 80 Euro, die das jetzt sicher wieder kostet, fühlt sich das ein wenig mager an.” Im Laufe des Abends besserte sich das dann. “Sicher, ein wenig basic, aber das ist eine schön solide Maus. Füßchen könnten besser sein, aber sonst recht solide.” Und schließlich guckte ich mal, was denn die Rival 3 kostet und was soll ich euch sagen: Für 40 Euro ist das eine wirklich richtig gute Maus.
Wobei … Für 30 Euro wäre es eine noch bessere Maus. Bevor wir zu den Qualitäten der Rival 3 kommen, muss ich anmerken, dass das gute Stück in den USA für 30 Dollar verkauft wird. Das sind aktuell gerade mal 28 Euro. Und nein, SteelSeries kommt nicht aus den USA und produziert da auch nicht, zumindest ausgehend von dem “Made in China” auf der Packung. Es ist eine dänische Firma. Die in der Euro-Zone mal eben 25 Prozent mehr nimmt. Was ein kleines Problem sein könnte, aber dazu später mehr.
Die Rival 3 ist als Rechtshänder-Maus ausgesprochen leicht – 77 Gramm -, hängt an einem Gummi-Kabel und gleitet auf leichten Füßchen, die zwar nicht mit denen von Lexip mithalten können, aber sonst am oberen Ende der Rutschfreudigkeit liegen. Das Oberflächenmaterial ist nicht beschichtetes Plastik. Ganz simpel, leicht angeraut, fasst sich belanglos, aber in keiner Weise unangenehm an.
Ihr habt sechs Tasten – zwei vorn, zwei links, eine auf dem Rad, eine dahinter – ein relativ weiches Mausrad mit nur wenig Widerstand beim Einrasten und … Das war es an Features drumherum. Die Schalter unter den Tasten sind laut SteelSeries für 60 Millionen Klicks gut, was rekordverdächtig wäre, aber warum nicht. Selbst mit 40 Millionen würde ich mich nicht beschweren. Die Form ist ein wenig ungewöhnlich und es gibt einen Grund, warum SteelSeries das gute Stück für Krallen und Tasten-Tipper ausweist: Die Rival 3 fühlt sich in meiner Hand zu klein an, um die Hand aufzulegen, mein Ringfinger weiß nicht so recht wohin. Die rechte Seite ist einfach zu schmal für zwei Finger. Gut also, dass ich ein Klauen-Griff-Tipper bin, dafür ist die Rival 3 perfekt geeignet.
Die inneren Werte müssen sich nicht verstecken. 8500 DPI, 300 IpS, 35 G Beschleunigung, das sind mehr also solide Werte, die sich auch bei manch deutlich teureren Mäusen nicht groß anders lesen. Entsprechend gut verhält sie sich auch und ich kann mich in keinster Weise über Beschleunigung und Präzision beschweren. Ich muss die DPI halt nicht so weit runterregeln, wie ich das bei den teuren Mäusen tun muss. Sollte also meine Mauspräzision magisch durch die Decke gehen, dann habe ich mit der Rival 3 nicht so viel Luft nach oben, um das zu nutzen, was ich eh nie haben werde.
Da das Design ansonsten wohl etwas zu nüchtern wirkt, dachte man sich bei SteelSeries “RGB!” und so war es dann auch. Logo und hintere Bodenrahmung leuchten in vielen bunten Farben und ich muss zugeben: Die Leuchtleiste ist schon schick. Ein wenig Tokyo Drift vielleicht, aber hey, ein wenig Maus-Proll darf man sein. Zumal ihr sie hier in drei Zonen chaotisch blinken und Lichtwellen schlagen lassen könnt. Also all das, was bei einer 40-Euro-Maus essenziell ist.
Wie alle größeren Hersteller hat SteelSeries seine eigene Allzweck-Software, in diesem Falle die Engine 3, die für Firmware und Einstellungen zuständig ist. Die Optionen unterscheiden sich dabei kaum von denen teurerer Mäuse. Beschleunigung, Angle-Snap, Polling-Rate, DPI-Stufen und Tastenbelegung, alles da. Speichern könnt ihr das alles in Profile. Diese lassen sich aber nicht auf der Maus speichern, die merkt sich nur die bis zu fünf DPI-Abstufungen. Dazu lassen sich recht komplexe Maus-Makros definieren und den Tasten zuweisen. Alles eigentlich, was man sich hier nur wünschen kann. Außer vielleicht komplett Profile auf der Maus abzulegen, aber das wäre wirklich viel verlangt bei dem Preis.
Womit wir wieder bei dem Preis wären. 40 Euro ist gut für die Rival 3. Aber 30 wären entschieden besser. In dieser Kategorie geht es darum, dass die Maus die Grundlagen tadellos beherrscht und das tut die kleine SteelSeries. So wie viele andere auch. Und die kosten mitunter eben zehn Euro weniger, wie die Lioncast LM 50 oder die Roccat Kone Pure oder Logitechs G203 oder ebenfalls Logitechs etwas in die Jahre gekommene, aber deshalb nicht weniger nutzbare G300, die zwar nur 2500 DPI hat, aber wem das reicht, der bekommt für 25 Euro sogar die bessere Maus – sorry, SteelSeries.
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Als kleinste SteelSeries tut die Rival 3 alles, was sie soll, um das Portfolio mit Würde und Qualität nach unten abzurunden. Die kleine Maus liegt gut in der Hand – solange ihr nicht die Hand auflegt, sondern greift und tippt -, fühlt sich wertig an, glänzt mit präziser Optik unter dem Chassis und die Software kann sich sehen lassen. Ein paar Spielereien mit Licht sind auch dabei, alles fein also. Und ja, es gibt keinen guten Grund, euch diese Maus nicht zu empfehlen – was ich ja auch tue -, aber in dieser Kategorie geht es halt auch um die paar Euro, die seitens des künftigen Nutzers gespart werden sollen oder müssen und da rutschen auch ein paar günstigere, aber nicht schlechtere Konkurrenten über die Mausmatte.
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Martin Woger
Chefredakteur
Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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