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Stevens E-Inception AM 8.7.1 im Test: Stevens setzt bei seinem E-All-Mountain-Modell E-Inception auf einen Laufradmix, bestehend aus großem 29-Zöller an der Front und einem kleineren 27,5er im Heck. Damit es entspannt bergauf geht, arbeitet im E-Inception ein Bosch Performance CX Gen4 aus der neuen Smart System-Serie. Diese Bestandteile bilden gemeinsam mit dem 150-mm-Fahrwerk von Fox die perfekte Rezeptur für ein vielseitiges E-All-Mountain. Wie sich das Stevens E-Inception AM mit Bosch-Antrieb im Gelände schlägt, konnten wir im Schwarzwald herausfinden.
Das Stevens E-Inception AM 8.7.1 legt die Priorität aufgrund seiner baulichen Ausrichtung klar auf den Abfahrtsspaß. Die Mixed-Laufrad-Kombination steht hier für Agilität und Laufruhe in der Falllinie. Ergänzend hierzu regulieren Fahrwerkskomponenten von Fox den Federweg von 150 mm an beiden Laufrädern.
Zu den Vorjahresmodellen mit Shimano-Antrieb ergänzt Stevens die E-Inception-Serie, welche bereits 2021 vorgestellt wurde, um drei Modelle mit Bosch Smart System. Mit einem leistungsstarken Performance CX-Antrieb und einer riesigen 750-Wh-Batterie ein ideales Paket, um den Uphill vielseitig gestalten zu können.
Damit das Gesamtgewicht dieses E-All-Mountain-Pakets nicht zu schwer aufträgt, wurde der große Bosch Powertube-Akku fest in den Carbonrahmen integriert. Zudem ermöglicht diese Konstruktion trotz langen Akkus eine klassische Rahmenkonstruktion bis in die kleinste Größe S. Die zum Modell ergänzende Bezeichnung „GTF“ steht übrigens für das Wortspiel „Gas to flat“ – und ja, ich kann es vielleicht schon einmal vorwegnehmen, diese Bezeichnung wird dem E-Inception gerecht.
Erhältlich ist das Stevens E-Inception AM in insgesamt sechs verschiedenen Ausstattungen – das von uns getestete Modell geht für 6.799 € über die Ladentheke.
Bei Mullet-E-MTBs spielt die Geometrie immer eine besondere Rolle, da vor allem die Uphill-Eigenschaften sehr von dieser Auslegung beeinflusst werden können. Das Stevens E-Inception AM fahre ich in unserem Test in der Rahmengröße M. Durch die zusätzliche Agilität des kleineren Rahmens erwarte ich in gewisser Hinsicht eine Kompensation des doch recht ordentlichen Gewichts. Da die Mullet-Auslegung ohnehin sehr abfahrtsorientiert ist, dürfte das E-Inception in jeder Hinsicht gut funktionieren. Mit einer Körpergröße von 180 cm liege ich je nach Auslegung meist zwischen einem M und einem L-Rahmen, wobei ich in der Regel den L-Rahmen bevorzuge.
Die Kettenstrebenlänge beträgt 450 mm bei einem Radstand von 1242 mm. Der Sitzrohrwinkel ist 76,5° steil und das Steuerrohr ist mit 65° recht flach gehalten. In der Theorie bietet das E-Inception so genügend Substanz in puncto Hinterbaulänge und Sitzwinkel, um für den Uphill bestens gerüstet zu sein. Mit einem Reach von 464 mm und einem Stack, der sich bei 629 mm einordnet, ist die Sitzposition etwas kompakter.
Soviel zu den theoretischen Werten – wie sich diese in der Praxis anfühlen und im Gelände zum Zuge kommen, habe ich für euch im Praxisteil näher erläutert.
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe: 742 mm (Rahmengröße L)
Gewicht: 25,1 kg (Rahmengröße L)
Max. Systemgewicht: 140 kg (Herstellerangabe)
Die Stevens E-Inception AM-Serie ist in sechs Ausstattungen erhältlich. Das von uns getestete Modell AM 8.7.1 GTF ist das Top-Modell dieser Serie mit dem Bosch Smart System. Daneben gibt es zwei weitere Modelle mit Bosch- und drei weitere mit Shimano EP8-Antrieb. Die gemeinsame Basis der E-Inception AM-Serie ist das 150-mm-Fahrwerk sowie die Mixed-Wheel-Kombination mit großem 29-Zoll-Vorderrad und kleinerem 27,5-Zoll-Mitspieler im Heck.
Unsere Bosch-Top-Version besitzt ein 150-mm-Fahrwerk mit Fox-Komponenten, sowohl Dämpfer als auch Gabel stammen aus der Performance-Serie. Beide Laufräder stammen von DT-Swiss und sind in puncto Materialstärke speziell für den Einsatz am E-MTB ausgelegt. Griffige Schwalbe-Reifen mit satter Profilierung und weicher Gummimischung an beiden Laufrädern unterstreichen den abfahrtsorientierten Einsatzzweck.
Mit dem neuen Smart System von Bosch kommt neben dem allseits bekannten Performance CX Gen4-Antrieb ein neues Akkupack zum Einsatz. Dieses umfasst gewaltige 750-Wattstunden und ist bei Stevens bauartbedingt komplett in das Unterrohr integriert. Somit ist es nicht ohne weiteres entnehmbar, der Akku sitzt fest im Unterrohr.
Die Auslegung der festen Akku-Positionierung erforderte von den Stevens-Ingenieur*innen einen Kompromiss zugunsten der Rahmen-Architektur. So ist es möglich, das Unterrohr trotz des langen Akkus konventionell zu gestalten, da zusätzliche Halterungen für die mechanische Entriegelung entfallen konnten. Dies spart Gewicht und ermöglicht traditionelle, bewährte Rahmen-Konstruktionen bis in kleinste Größen.
Ein weiteres feines Feature ist die Stromversorgung der SRAM GX AXS-Funkschaltung aus dem E-Bike-System. Eine kurze, integrierte Kabelführung, die am Ende der Kettenstrebe zu sehen ist, dockt mittels Adapterplatte direkt am Schaltwerk an, wo sonst der kleine Akku sitzt.
Stevens hat das E-Inception AM mit neuem Bosch Smart System in Anlehnung an die bereits bestehende Serie mit Shimano-System aus dem vergangenen Jahr ausgelegt. So bestand die besondere Herausforderung des Entwicklungsteams primär darin, den großen 750-Wh-Akku unauffällig im Unterrohr zu platzieren. Resultierend daraus, ist der Akku nun fest im Unterrohr integriert. Somit kann man ihn leider auch nicht zum Laden entnehmen.
Jedoch sei natürlich erwähnt, dass der Akku mit etwas größerem Aufwand trotzdem getauscht werden kann, sollten hier Probleme wie Defekte und außergewöhnliche Degradation auftreten.
Das Smart System bringt Konnektivität in das E-MTB. Mit dem Kiox 300-Display und der dazu passenden Lenker-Fernbedienung lassen sich unterwegs zahlreiche Fahrdaten abrufen und auswerten. Diese werden über die Bluetooth-Schnittstelle mit dem Smartphone geteilt und auf Wunsch in Boschs eBike Flow App aufbereitet. Eine feine Sache, wenn man seine Touren genau und bequem analysieren möchte.
Wo wir hingegen etwas geteilter Meinung in der Redaktion sind, ist die optische Darlegung des Kiox 300 und der dazugehörigen Lenker-Fernbedienung. Zum einen wäre da die klobige und damit unschöne Halterung des Kiox 300, die das Display zwar gut sichtbar oberhalb des Vorbaus positioniert, jedoch samt Arm so klobig und wuchtig daherkommt, dass es die ganze, aufgeräumte Optik am Cockpit meiner Ansicht nach kolossal irritiert. Selbst ein Intuvia aus dem Jahr 2013 ist hier harmonischer in das Gesamtbild am Lenker integriert als diese Kiox-Konstruktion.
Das Display selbst ist absolut top, da es hervorragend abzulesen ist. Die Menüs sind einfach und übersichtlich gestaltet, die Schriftzeichen groß genug und der Kontrast des Farb-Displays perfekt für den Outdoor-Einsatz. Der Sitz auf der Halterung und die mechanische Arretierung sind ebenfalls perfekt für den Einsatz an einem E-MTB. Hier wackelt und klappert nichts.
Kommen wir noch zur Lenker-Fernbedienung – kurz LED-Remote. Wo ein großer Funktionsumfang, da viele Knöpfe zur Bedienung. Und so besitzt die LED-Remote sechs Buttons, die zwar ergonomisch geschickt auf der Rotationsachse des Daumengelenks liegen, jedoch aufgrund der haptischen Indifferenz im Eifer des Gefechts oftmals schlecht voneinander zu unterscheiden sind. Hier sollten die notwendigen Taster klarer voneinander abgegrenzt sein. Jedes Gamepad könnte hier als Vorlage dienen.
Wie die offizielle Produktbezeichnung „LED-Remote“ rückschließen lässt, besitzt die Lenker-Fernbedienung optische Signalgeber wie die LED-Balken-Säule zur schnellen Identifizierung des Ladestands und der Unterstützungsstufe. Diese sind zusätzlich farblich gestaffelt und decken sich mit der Anzeige des Kiox 300-Displays. An sich ist dieses System hervorragend abzulesen. Da der Blick jedoch meist sowieso zentral in Fahrtrichtung ausgelegt ist, dient hier das Farb-Display überwiegend zur Erfassung der Daten, die sonst parallel auf der LED-Remote gezeigt werden.
Dies war nun ein etwas ausschweifender Blick auf das Display sowie die Bedieneinheit des neuen Bosch-Smart-Systems. Stevens, wie die meisten anderen E-MTB-Hersteller, übernimmt hier die Hardware-Vorgaben von Bosch. Wie denkt ihr über das optische Erscheinungsbild des Smart-Systems?
Wo das Smart-System richtig gut überzeugen kann und damit den Benchmark der E-Performance-Klasse bildet, ist das Zusammenspiel aus Motor und Akku. Der bewährten Performance CX Gen4-Mittelmotor ist mit das stärkste Aggregat, was in der Klasse bis 90 Nm aktuell auf dem Markt zur Verfügung steht. Doch mit Leistung alleine ist es nicht getan. Ein modernes Antriebssystem muss sich durch Effizienz auszeichnen und hier trumpft das Bosch-System so richtig auf.
Bosch überzeugt auf unseren Testfahrten immer wieder durch auffällig große Reichweite, gepaart mit überdurchschnittlich vielen Höhenmetern bei maximaler Unterstützung. Die Unterstützungsstufen wie der seit Jahren etablierte „E-MTB-Modus“ oder die neue „Tour+“ mit einer dynamischen Leistungsentfaltung regeln die Energieausbeute punktgenau auf die äußeren Bedingungen abgestimmt. Damit müssen sich die E-Bikenden keine Gedanken um das Energiesparen machen. Das System denkt mit.
Die beiden hier erwähnten Unterstützungsstufen können über die eBike Flow-App zusätzlich individualisiert werden, um sie den persönlichen Bedürfnissen anzupassen. In unserem Test habe ich diese auf den Standard-Werkseinstellungen belassen.
Lange wurde auf einen Nachfolger des beliebten Bosch Performance CX gewartet, zwischenzeitlich wurde wild spekuliert und jetzt ist er endlich da. Der neue Bosch Performance CX-Motor ist leichter, kompakter und besser! Der vollkommen neu konstruierte Mittelmotor hat ein max. Drehmoment von 85 Nm und drückt mit seinem modernen Magnesiumgehäuse das Gewicht unter die Marke von drei Kilogramm – genau sind es 2,9 kg. Damit wiegt der neue CX rund 25 % weniger als sein Vorgänger. Mit seinem verringerten Einbauvolumen von minus 48 % ist er zudem nur noch knapp halb so groß wie das eiförmige Vorgänger-Modell. Wie klar zu erkennen ist, verzichtet der neue Motor auch auf das kleine Kettenblatt und erlaubt gängige Zähnezahlen. Wichtig für eine stimmigere Integration und bessere Kinematiken am E-Mountainbike ist die Platzierung der Antriebswelle. Diese rückt nämlich bei der neuen Konstruktion weit nach außen und erlaubt – wenn man dies möchte – kürzere Kettenstreben und damit agilere Geometrien.
Leistungsdaten des neuen Bosch Performance CX
Sowohl außen wie im Inneren hat sich beim Bosch Performance CX eine Menge getan. Der kraftvolle Motor verfügt jetzt über ein leichtes Magnesiumgehäuse und wurde sehr kompakt gestaltet – er ist nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. Die Modulation der Unterstützungsmodi ist den Software-Entwicklungs- und Ingenieurs-Teams von Bosch extrem gut gelungen. Der Motor klebt am Pedal und folgt sehr sensibel jedem Quäntchen Druck, das wir ins Pedal geben. Sehr interessant finden wir dieses „Gummiseil-Feeling“, bei dem man im Turbo langsam pedalierend mit schleifenden Bremsen auf ein Hindernis zufahren kann und beim Kontakt einfach die Bremsen öffnet. Jetzt schnellt das E-MTB nach vorne, quasi so, als würde es von einem Gummiband angezogen werden. Dies hilft in technischen Passagen ungemein und macht enorm viel Spaß.
Besonders positiv fällt der Übergang von der Motor- zur Muskelunterstützung auf. Dank der neuen Konstruktion im Inneren „segelt“ der Motor förmlich aus der Unterstützung hinaus und lässt sich absolut frei mit Muskelkraft auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen. Schnelle Sprints – früher ein wahrer Graus mit dem Bosch-Motor – gelingen heute mit einem vollkommen natürlichen Fahrgefühl.
Wenn es um die Charakteristik eines E-Bike-Motors geht, sind die Meinungen sehr unterschiedlich. Der einen ist die maximale Power wichtig, während der andere auf ein möglichst widerstandsfreies Fahren über 25 km/h Wert legt. Beides ist mit dem Bosch Performance CX möglich. Die 85 Nm max. Drehmoment fühlen sich immer nach Genug an und wie eben erwähnt, macht dieser Motor auch jenseits der 25 km/h extrem viel Spaß.
Beim Display setzt man vermehrt auf das kompakte Bosch Kiox, welches als Trainingspartner fungieren kann und dank seiner Qualitäten in Sachen Vernetzung aus dem normalen E-Mountainbike ein smartes E-Mountainbike macht.
Wie sieht es mit der Geräuschentwicklung aus? Ist er lautlos? Nein, sicher nicht. Unter realen Bedingungen auf dem Trail pfeift der neue Bosch Performance CX hochfrequent und deutlich hörbar. Unter Last kann er etwas lauter werden. Subjektiv betrachtet, reiht er sich zwischen Shimano und Brose ein.
Hier findest du alle weitere Details zum Bosch Performance CX.
Noch Unklarheiten über diesen Motor? In diesem Artikel beantworten wir die 10 häufigsten Fragen zum Bosch Performance CX Gen4.
50,4 km
1550 hm
2 h 22 min
Hier gibt es die genauen Details der Testrunde: Stevens E-Inception AM 8.7 Reichweite
Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 50,4 km / 1550 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.
Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Übersicht: E-Bike Reichweite
Uphill
E-MTB und Antrieb harmonieren – so kommt die volle Motorleistung zur Geltung.
Ein Mixed-Wheel-E-MTB benötigt speziell bergauf eine besondere Abstimmung, wenn es darum geht, die volle Motorleistung nutzen zu können. Stevens setzt das kleinere Hinterrad in einen Hinterbau mit einer recht kurzen 450-mm-Kettenstrebe. Der Vier-Gelenk-Hinterbau überträgt die Kräfte in einen stehend, parallel zum Sitzrohr, platzierten Dämpfer.
Diese Hinterbauattribute sorgen dafür, dass die volle Motorleistung des drehmomentstarken Bosch Performance CX-Antriebs voll zur Geltung kommen kann. Der Dämpfer hält selbst bei offener Druckstufe den Hinterbau beim kraftvollen Pedalieren stramm und verhindert so, dass das Heck zu stark eintaucht oder gar wegsackt. Ergänzend hierzu wirkt der steile Sitzwinkel, der die Gewichtsbalance der Fahrenden zentral im E-MTB positioniert.
Die Front bleibt so selbst bei maximaler Motor-Unterstützung bis in den Grenzbereich des Fahrbaren lange am Boden. Damit harmonieren E-Bike und Antrieb perfekt miteinander und machen es mir als Fahrer leicht, meine gewünschte Linie umzusetzen.
Unterstützend bei extremen Bergauffahrten zeigt sich, neben der großen Motorleistung, die Möglichkeit, leichte Balance-Verschiebungen auf dem Sattel in Richtung Front vornehmen zu können. Die Ergonomie des Fizik-Sattels erlaubt es, einfach und noch durchaus bequem an dessen Spitze zu rutschen und damit die Uphill-Performance zusätzlich zu beeinflussen.
Die SRAM-GX-Schaltung aus der AXS-Serie überträgt die Gangwechsel schnell und zuverlässig via Funk vom Schalthebel zum Schaltwerk. Mit der 12-fach-Kassette und dem darauf größten befindlichen Ritzel mit 52 Zähnen geht es bis Geschwindigkeiten von etwa 7 km/h in einem effizienten Tritt voran.
Die primär auf Abfahrten ausgelegten Schwalbe-Reifen in der weichen Soft-Compound-Mischung beweisen sich den Berg hinauf als griffige Kandidaten auf nahezu jedem Untergrund. Die äußerst flexiblen, aufgebauten Profilblöcke des am Hinterrad befindlichen Models Eddy Current schmiegen sich hier perfekt dem Untergrund an, sodass möglichst viel Reifenfläche Kontakt zum Boden hat.
Ferner muss in der Kategorie Uphill natürlich noch die Effizienz des Bosch Performance CX-Antriebs erwähnt werden. Sowohl in maximaler Leistungsentfaltung, als auch mit einem sensiblen und dennoch druckvollen Ansprechverhalten macht diesem Antrieb so schnell keiner etwas vor.
Der dynamische E-MTB-Modus besitzt einen leichten Nachlauf, welcher mich bei der klassischen Nutzung nicht stört. Stark verblockte Uphill-Etappen, die ich nicht durchgehend kurbeln kann, weil ein diffiziles Pedal-Management nötig ist, lassen sich mit dem minimalen Nachlauf spielerisch meistern.
Dazu gesellt sich eine brutale Effizienz, die in Kombination mit dem 750-Wh-Akku Ausfahrten in Regionen von 50 km Streckenlänge und 2000 Höhenmeter bei großer Unterstützungsstufe ermöglicht.
Damit könnt ihr euren Lieblings-Trail loopen, bis ihr die schnellste Strava-Zeit kassiert habt.
Downhill
Gib mir alles, was du hast, Stevens – draufhalten und durch.
Das E-Inception in der All-Mountain-Version ist aufgrund seiner Auslegung als Mullet-E-MTB ganz klar auf den Spaß in der Falllinie konzipiert. Das ansehnliche Gewicht von 25 kg wird durch diese Bauweise mit dem kleinen Hinterrad und dem großen Vorderen ausgezeichnet kaschiert, da sowohl die Agilität als auch die Spurstabilität positiv beeinflusst werden.
Vor allem in der Falllinie unter gröberen Bedingungen, wie felsverblockten Abschnitte der Kategorie S2, bietet das Stevens eine klasse Performance. Bremsen auf und draufhalten lautet die Devise! Die traktionsstarken Schwalbe-Reifen mit einer verstärken Karkasse erzeugen viel Grip und sorgen so für ein sicheres Fahrgefühl, selbst wenn ich die Linie mal nicht so ganz nach Wunsch treffe.
Das Fox-Fahrwerk mit 150 mm Federweg nimmt Unebenheiten gut auf. Das Ansprechverhalten ist sensibel, die Progression zum Ende des Federwegs deutlich spürbar. Etwas wilder geht es im Heck zu, da die physikalischen Gegebenheiten das kleinere Hinterrad etwas schlechter über Hindernisse rollen lassen. Hier arbeitet der ganze Hinterbau im vollen Bewegungsumfang, wo die Gabel noch Reserven hat.
Dies führt dazu, dass dem Hinterbau sehr deutlich wahrnehmbare Klackergeräusche entlockt werden, die in der Resonanz des Carbon-Rahmens verstärkt wiedergegeben hörbar sind. So kann ich mir die Klingel auf dem Trail sparen, man wird auf jeden Fall gehört.
Die Dosierbarkeit und Zuverlässigkeit der SRAM Code RS-Bremsen an beiden Laufrädern ist top. Natürlich hat jede Bremse eine etwas eigene Charakteristik, auf meinem Haustrail mit 1000 Tiefenmetern gab es jedoch keine Überraschungen. Der Bremspunkt und die Hebelkräfte waren immer konstant – damit war die Bremsanlage also eher unauffällig.
Trail
Schnelle Richtungswechel gehen überraschend locker.
Das Mixed-Wheel-System ist auf dem Trail eine tolle Rezeptur, um viel Spaß zu haben. Schon beinahe spielerisch lässt sich das E-Inception über geschlängelte Trails führen oder knackig durch natürliche, schnelle Anlieger pushen.
Die Agilität des 25-kg-Boliden ist für mich durchaus überraschend, da es in der Handhabung an ein leichteres Modell erinnert. Unterstützt wird dieser Eindruck sicherlich zudem durch die von mir getestete Rahmengröße M. Ebenso wirken die Steuerbefehle sowie die Führung des großen 29-Zoll-Laufrades sehr direkt, ohne dabei unruhig zu sein. Alles in allem ein Ausdruck von „Wohlfühlen und Kontrolle“.
Beim klassischen Touren schlägt sich das E-Inception ebenfalls gut. Die recht aufrechte, kurze Sitzposition ist angenehm. Der Tritt in die Pedale durch den steilen Sitzwinkel ausdauernd und bequem möglich. Das Bosch Antriebs-System arbeitet sehr effizient und ist dabei zurückhaltend mit dem Energiebedarf, liefert für kurze Zwischenspurts eine schöne Dynamik und bei Bedarf eine große Spitzenleistung.
Das Stevens E-Inception AM 8.7.1 GTF mit Bosch Smart System bietet mit den verbauten Komponenten eine Menge Spaß im Gelände. Dominanter Faktor ist dabei der dynamische und leistungsstarke Bosch Performance CX-Antrieb, der aus einem riesigen 750-Wh-Akku gespeist wird. Dies ist das Salz in der Suppe und somit ein Garant für langandauernden Spaß in jedem Gelände.
Mit den Mixed-Size-Wheels ergibt sich trotz des recht hohen Gewichts eine ordentliche Agilität. Das 150-mm-Fahrwerk von Fox bügelt das Gelände flach – damit ist es klar für den Einsatz in der Falllinie ausgelegt.
Dass man den Akku zum Laden nicht aus dem Rahmen entnehmen kann, ist sicherlich ein Manko, welches es zu bedenken gilt. Im Gegenzug bietet diese Auslegung eine Gewichtsreduktion und eine harmonische Rahmenarchitektur.
Etwas nervig war das deutlich zu hörende Geklapper des Motors beim Überfahren von Unebenheiten.
Wie findet ihr die Integration des 750-Wh-Akkus und den daraus resultierenden Vor- und Nachteilen?
Testablauf
Auf den Testrunden fahre ich mit allen Unterstützungsstufen. Mindestens einmal fahre ich den Akku in der höchsten Unterstützungsstufe komplett leer und dokumentiere dies auf meinem Strava-Account.
Meine Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Stevens E-Inception AM 8.7.1 GTF getestet
Pi80
dabei seit 08/2013
Fotos
HageBen
dabei seit 05/2018
Fotos
Klettersteppi
dabei seit 01/2022
Fotos
HageBen
dabei seit 05/2018
Fotos
ciri_bikedriver
dabei seit 08/2022
Fotos
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