Sind vielleicht gerade Pseudo-Wochen bei Netflix? Nicht nur wurde Um die Welt mit Zac Efron kürzlich um eine zweite Staffel erweitert, am selben Tag wurde auch noch Untergegangenen Zivilisationen auf der Spur veröffentlicht. Es ist nicht das erste Mal, dass der Streamingdienst fragwürdigen Persönlichkeiten eine Plattform bietet. Bereits im ersten Quartal dieses Jahres wurde mit Life After Death with Tyler Henry eine Serie ausgestrahlt, die vielleicht besser nie gedreht worden wäre. Das so genannte Medium macht Geld damit, trauernden Menschen die Möglichkeit zu bieten, mit verstorbenen Verwandten zu kommunizieren. In der Hinsicht sind die zuvorgenannten Serien immerhin weniger verabscheuungswürdig. Hier werden keine Leute ins Visier genommen, die emotional verwundet und daher weit suggestibler und manipulierbarer sind. Hier wird auf Leute abgezielt, die nicht viel von Eigenrecherche halten oder aus welchen Gründen auch immer keinen hohen Bildungsgrad besitzen. Das validiert die Machenschaften auf keinen Fall, legitimiert es im Gegensatz zu der anderen Untat jedoch, darüber zu lachen.
Graham Hancock geht der Frage nach, ob unser Wissen über prähistorische Ereignisse vielleicht falsch ist. Dazu reist er um die Welt und besucht verschiedene Ausgrabungsstellen oder sonstige Sehenswürdigkeiten, bei welchen die herkömmliche Archäologie keine zureichende Erklärung für ihre Entstehung liefern kann. Für Hancock ist klar: Alle irren sich, er aber hat den Durchblick. Sämtliche Kulturen gehen auf eine gemeinsame Hochkultur zurück, welche jedoch aufgrund einer kollektiven Amnesie der Menschheit in Vergessenheit geraten ist, weshalb darüber in keinem Geschichtsbuch berichtet wird.
Graham Hancock wehrt in einer der acht Folgen den Vorwurf, ein Pseudowissenschaftler zu sein, damit ab, dass ein Delfin ja auch kein Pseudofisch sei. Er habe nie den Anspruch erhoben, Wissenschaftler zu sein, er sei schließlich Journalist. Das ist zugegebenermaßen ein gutes Sprüchlein, das er sich da zurechtgelegt hat, einer genaueren Überprüfung hält es aber nicht stand. Natürlich kann jeder einfach so behaupten, dass er etwas Bestimmtes sei oder nicht sei, wenn die Fakten aber dagegen beziehungsweise dafür sprechen, ist die Selbsteinschätzung irrelevant. Wer Uhren stiehlt und behauptet kein Dieb zu sein, wird dadurch nicht plötzlich zum unbescholtenen Bürger. Hancock verbreitet nicht nur pseudowissenschaftliche Thesen, er tut es während er Wissenschaften wie Archäologie und Geschichte damit angreift. Es ist per se nichts Falsches daran, wissenschaftliche Erkenntnisse anzuzweifeln, das ist schließlich auch elementarer Bestandteil der Wissenschaft. Es gibt sogar beinahe nichts Unwissenschaftlicheres, als das Hinterfragen zu verbieten. Dieses muss allerdings fundiert sein. Ein reines „glaub ich nicht“ bringt niemanden weiter. Mit seinen Attacken startet Hancock jedoch einen wissenschaftlichen Diskurs, dem er sich dann wieder entzieht und die etablierten Akademiker als Verlierer der nicht stattgefundenen Debatte hinstellt.
Hancock geht dabei geschickt vor. Er präsentiert sich als Opfer, das von der wissenschaftlichen Gemeinde nicht beachtet wird, da seine Thesen ihre Grundüberzeugungen angreifen und sie nichts an bestehende Erkenntnisse herankommen lassen. Das ist ein kluger Schachzug, nicht nur weil er damit ein klares Bild davon zeichnet, wer auf der guten und wer auf der bösen Seite steht, sondern vor allem weil er damit ein Kernproblem der akademischen Zirkel anspricht. Er elaboriert das Ganze nicht weiter, was eigentlich seltsam ist, da das Verwenden realer Beispiele gut zu seiner Vorgehensweise passen würde. Ignaz Semmelweis gedachte in den 1840er-Jahren der Sterblichkeit von werdenden Müttern damit Einhalt zu gebieten, dass Ärzte sich die Hände desinfizieren sollten. Die Idee von infektiösen Keimen ging damals gegen die gängige Lehrmeinung und Semmelweis wurde geächtet. Heute verdanken ihm Milliarden von Menschen ihr Leben.
Es gehört natürlich mehr zu der Story, aber wir werden hier nicht nur aus Platzgründen darauf verzichtet, sondern auch um Hancocks Modus Operandi zu demonstrieren: Um seine Thesen zu untermauern, verlässt er sich vor allem auf zwei Taktiken. Die eine müssen wir hier überspringen, aber die andere fußt darauf, einfach nur die Informationen zu präsentieren, die seine Interpretationen stützen. Statt wissenschaftlich die Datenlage zu betrachten und daraus eine Schlussfolgerung abzuleiten, entwirft er eine Hypothese, zu der er sich dann jene Fakten oder Indizien herauspickt, die dazu passen. Wer mit Erich von Däniken oder einem der anderen Prä-Astronautik-Autoren vertraut ist, wird in Untergegangenen Zivilisationen auf der Spur viel Altbekanntes und Widerlegtes finden.
Es ist beispielsweise ziemlich amüsant zu sehen, dass Hancock auch nach über dreißig Jahren immer noch mit der Karte des Piri Reis ankommt. Wer davon allerdings noch nie gehört hat und mit dem Themenkomplex nicht vertraut ist, wird schnell verleitet ihm Glauben zu schenken, da er seine abstrusen Thesen anhand der Weltkarte aus dem 16. Jahrhundert belegen kann. Alles, was er über die Karte sagt, stimmt auch – aber er sagt eben nicht alles über die Karte. Jedes Detail, mit dem seine ganze Argumentation zum Einsturz gebracht werden könnte, lässt er galant unter den Tisch fallen. So ist beinahe jede seiner Aussagen mit einer Eigenrecherche von wenigen Minuten zu widerlegen, aber wer dazu in der Lage ist, gehört auch nicht zur Zielgruppe solcher Shows.
OT: „Ancient Apocalypse“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Marc Tiley
Kamera: William Fewkes
Mitwirkende: Graham Hancock
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Graham HancockMarc Tiley
Man merkt das der Autor dieses Beitrages zur neuen Netflix Serie „Untergegangenen Zivilisationen auf der Spur“, wahrscheinlich selber zu denjenigen gehört die gängige Theorien nicht hinterfragen und alles als bare Münze hinnehmen, sowie Menschen wie Graham Hancock oder Erich von Däniken als Witzfigur hinstellen was ich persönlich schade finde. Ich sage nicht das ich mit allem einverstanden bin was in der oben genannten Sendung behauptet wird. Aber ich denke die Welt braucht solche Menschen die hinterfragen Selbstrecherche betreiben. Ich meine Ignaz Semmelweis hat man auch nicht für voll genommen als er mit den Keimen ankam und doch ist dies heute eine bewiesene Tatsache; Keime sind für vielerlei Krankheiten und Tode verantwortlich, also warum können auch die Theorien von Graham Hancock nicht einen Funken Wahrheit beinhalten?
Dieser Kommentar des Autors bestätigt wieder mal warum es Menschen wie Graham Hancock braucht.
Wahrscheinlich hat er seine Informationen über Hancock sogar von Wikipedia bezogen …
Also das war wirklich ein mega schlechter Artikel. Würde ich löschen. Nicht nur feuerst du die Militanz von…Andersdenkenden auch noch an, deine Argumentation stützt sich auch noch auf „vertraut mir“ und „Oh, das kann ich jetzt nicht sagen“. Wirklich ganz schön kacke. Hast du die Serie überhaupt gesehen? Warum darfst du darüber schreiben? Verstehe ich irgendwie nicht. Hast gerade einfach mal ne ganze Zielgruppe beleidigt. Findest du das Dialogfördernd? Oder bist du generell gegen Dialog? Wie gesagt. Der generelle Tonus in deinem Geschriebenen lässt nicht mehr viel Raum zur Interpretation deiner intersozialen Qualitäten übrig. Wirft kein gutes Licht auf dich. Und die Website. Die ich ab jetzt blockiere.
Übrigens: Kenne diesen Hildmann überhaupt nicht und habe auch sonst nicht viel mit sogenannten Pseudowissenschaftlern zu tun. Die ganze Aufmachung der Serie hat mich natürlich erst mal stutzig gemacht, aber wenn man so interessiert und aktiv am recherchieren ist, wie es die Zielgruppe der Serie (angeblich) NICHT ist, dann kann man das ganze beruhigt mit einem kritischen Auge ansehen. Hab mir bisher nur die erste Folge angesehen und bis jetzt muss ich sagen, dass er da einfach mal ganz anders vorgeht als du das hier beschreibst. Keine Ahnung, ob er Fakten auslässt, bin doch auch nur irgendein Achim. Aber du weißt das mit Sicherheit auch nicht. Woher auch. Wer weiß sowas schon. Und genau das ist der Punkt. Woher willst du eigentlich wissen, was es mit dem ganzen Zeug so auf sich hat. Soll ich dir jetzt mehr vertrauen als dem Typen, der offensichtlich mit wissenschaftlichem Material Daten an einem Ausgrabungsort (?) auswertet? Im Grunde haben die da irgendwie herausgefunden, dass das da alles viel älter ist als bisher angenommen, weil man etwas gefunden hat, auf das vorher (angeblich, keine Ahnung) niemand anderes gestoßen ist. Die Behauptung ist, dass das hervorgebrachte Material aus >30m Tiefe +24.000 Jahre alt und organischer Herkunft sein soll, das heißt von Menschenhand erschaffen.
Ich frage dich also jetzt, Jaschar Marktanner, Freier Schreiberling bei…film-rezensionen.de: warum sollte ich dir glauben, wo du doch mehr auf die Person hinter der Serie eingehst, als auf die Serie selbst? Du hättest sie auf tausend Wegen zerreißen können, das kann man sogar mit guten Serien. Haste aber nicht geschafft. Deshalb: würde ich löschen
Pseudokritik, die keine sein will.
Ich muss leider auch etwas zu dem Gelesenen schreiben. Ich stimme einigen Kommentatoren hier zu, dass die Kritik etwas über die Strenge schlägt. Hancock und Däniken in einen Topf zu werfen halte ich für unredlich. Hancock stellt primär Fragen und zieht neue Zusammenhänge in Betracht – Däniken hat erfunden. Ich lese zwischen den Zeilen der Kritik fast schon ein Hass auf Hancock, den ich mir nicht erklären kann, der aber die Kritik selbst der Kritik des Autors anheim fallen lässt. Oder anders: Den Stil, der hier im Artikel Hancock vorgeworfen wird, trägt selbst den Charakter des Artikels. Gehe sehr unbefriedigt aus dem Artikel und habe die Serie trotz aller Skepsis (ich bin nicht dumm und finde sie trotzdem anregend) sehr genossen. Mehr als den Artikel…
Graham Hancock stellt Thesen auf. Thesen kann man folgen, muss es aber nicht.
Das, was die Menschen glaubten, als „Fakt“ zu wissen, wurde schon oft über den Haufen geworfen.
Ich sage nur, die Sonne dreht sich um die Erde. Als das im Mittelalter angezweifelt wurde, war es Ketzerei. Und auch nach Charles Darwin musste man sein Weltbild anpassen.
Dass ein Komet schuld am aussterben der Dinosaurier schuld gewesen sein soll, wurde auch lange belächelt (und wer hätte vor 100 Jahren mit ernstem Gesicht behauptet, dass Hühner und Sträuße die nächsten lebenden Verwandten des T-Rex sind?).
Fakt ist, wir waren vor 13.000 Jahren alle noch nicht auf der Welt und können uns nur an Hand von Funden, Vermutungen und Mutmaßungen ein Bild von der Vergangenheit machen. Angebliche Hochkulturen sollte man auch nicht nach heutigen Maßstäben messen, sondern nach damaligen. Verglichen mit einfachen Jägern und Sammlern waren z.B. auch die Mesopotamier, Assyrer, die Babylonier usw. Hochkulturen. Warum die Aufregung über eine angebliche Hochkultur, die noch älter ist? War ist das Problem dabei? Ändert das etwas an unserem jetzigen Leben?
Übrigens steht Hancock gar nicht so alleine mit der Annahme, dass ein (oder mehrere) Kometeneinschläge in dem Zeitraum zum Ende der Eiszeit eine Katastrophe ausgelöst haben, die viel an Land und Fauna vernichtet hat.
https://rp-online.de/panorama/wissen/klima/komet-loeste-vor-13000-jahren-klimawandel-aus_aid-14784775
Ich finde die Serie echt super gelungen 5 von 5 Sterne, endlich einer der alles mal richtig hinterfragt und nicht mit Scheuklappen durch die Welt reist.
Andere behaupten das alles alt geschriebene nicht sein kann …. warum??
Fragt sich echt keiner warum ….
Der Mann hat das zeug dazu ich finde Ihn super. Es gibt nur nur die Erde es gibt noch so vieles mehr.
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